Regierungskrise erschüttert Österreich: Kanzler Kurz beendet Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Strache

  18 Mai 2019    Gelesen: 770
Regierungskrise erschüttert Österreich: Kanzler Kurz beendet Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Strache

Eine Regierungskrise erschüttert Österreich. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schließt nach dpa-Informationen vom Samstag eine weitere Zusammenarbeit mit dem Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus. Damit wäre ein Rücktritt oder eine Entlassung des 49-jährigen Strache die logische Folge.

Der Auslöser der Krise war ein heimlich gedrehtes Video aus dem Jahr 2017, das den heutigen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in einem Gespräch mit einer angeblichen russischen Oligarchin zeigen soll.

Am frühen Nachmittag wird eine Pressekonferenz erwartet, auf der die politische Zukunft von Strache bekannt wird.

Die Frage besteht vor allem darin, ob Kurz das Bündnis mit einem Nachfolger Straches fortsetzen oder gar Neuwahlen will.

Das Video wurde vom „Spiegel” und von der „Süddeutschen Zeitung” verbreitet und zeigt Strache, wie er einer Frau im Gegenzug für angebliche Wahlkampfhilfe für die FPÖ künftig öffentliche Aufträge verspricht.

Die Opposition sprach bereits von einem Skandal und forderte Neuwahlen.

Das mit versteckter Kamera gefilmte Video soll im Juli 2017 in einer Villa auf Ibiza aufgenommen worden sein.

Außer Strache soll auf dem Video auch der heutige FPÖ-Fraktionschef Johann Gudenus zu sehen sein, der als Dolmetscher fungierte.

Nach Medienberichten war das sechs Stunden lange Treffen offenbar als Falle für die FPÖ-Politiker organisiert worden.

Die angebliche russische Oligarchin habe dabei angeboten, bei der österreichischen „Kronen Zeitung” als Investorin einzusteigen und Strache danach zu unterstützen.

Auch andere Aufträge sollen versprochen worden sein.

Die Zeitung könne, so Strache, im Fall einer solchen Übernahme kurz vor der Wahl zugunsten der FPÖ Partei ergreifen.

Das Video wird laut der Zeitung „Kurier” von der Staatsanwaltschaft auf juristische Konsequenzen geprüft.

Die „Süddeutsche” betonte allerdings bereits, dass sie die Originalaufnahmen nicht zur Verfügung stellen werde. Man werde „aus Gründen des Quellenschutzes” keine Angaben über die Herkunft machen.

sputniknews


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