The Guardian: Russland schlagkräftig wie zu Sowjetzeiten
Die Journalisten hätten den Raketenkreuzer von Bord des Zerstörers „Vize-Admiral Kulakow“ aus beobachtet. Die beiden Kriegsschiffe seien in syrischen Küstengewässern zu Patrouillenfahrten eingetroffen. Damit greife Russland die Praxis aus der Sowjetzeit wieder auf, als Schiffe der sowjetischen Seestreitkräfte im Mittelmeer ständig präsent gewesen seien, so das Journal.
Das größere der beiden Schiffe – der Kreuzer „Warjag“ der russischen Pazifikflotte – ist mit Antischiffsraketen großer Reichweite sowie mit einer leistungsstarken Flugabwehr ausgerüstet. Vor der syrischen Küste dient der Kreuzer dazu, die russischen Kampfjets und den Luftwaffenstützpunkt zu schützen.
Der Zerstörer verfügt über gelenkte Antischiffsflugkörper, Torpedos und Luftabwehrgeschütze. Seine wichtigste Aufgabe besteht in der Jagd und Zerstörung feindlicher U-Boote.
Die russische Marine-Basis im syrischen Hafen Tartus ist seit Sowjetzeiten ein für das Land wichtiger Stützpunkt. Hier werden russische Schiffe aufgetankt, erhalten technische Unterstützung, werden mit Munition und Proviant versorgt.
Das militärische Engagement Russlands im Vorfeld der für die nächste Woche in Genf angesetzten Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und der Opposition solle den Weg für die politische Regulierung des Syrien-Konflikts ebnen. Seit 30. September habe die russische Luftwaffe mehr als 5700 Einsätze zur Unterstützung der syrischen Regierungstruppen geflogen, betont The Guardian.
Nach dem Abschuss eines russischen Su-24-Jagdbombers durch eine türkische F-16 an der syrisch-türkischen Grenze (Moskau erklärt, der Abschuss habe im syrischen Luftraum stattgefunden, Ankara bestreitet dies) hat Russland ein S-400-Luftabwehrsystem in Syrien stationiert. Zudem patrouillierte seitdem der Kreuzer „Moskwa“ der russischen Schwarzmeerflotte vor der syrischen Küste, der von der „Warjag“ abgelöst wurde.