Die Demokratische Republik Aserbaidschan wurde am 28. Mai 1918 in Tiflis vom Aserbaidschanischen Nationalrat unter dem Vorsitz von Mammad Amin Rasulzade erklärt.
Die vom Nationalrat von Aserbaidschan verabschiedete Unabhängigkeitserklärung lautet wie folgt:
- Von nun an sind die Menschen von Aserbaidschan die Träger der souveränen Rechte, und Aserbaidschan, das sich über den südöstlichen Kaukasus erstreckt, ist ein völlig unabhängiger Staat;
- Die Regierungsform des unabhängigen Aserbaidschans ist die Demokratische Republik;
- Die Demokratische Republik Aserbaidschan bemüht sich um freundschaftliche Beziehungen zu anderen Nationen, insbesondere zu Nachbarstaaten;
- Die Demokratische Republik Aserbaidschan gewährt ihren Bürgern gleiche politische und bürgerliche Rechte, unabhängig von ihrer nationalen Identität, ihrem Glauben, ihren Klassen und Rassen.
- Die Demokratische Republik Aserbaidschan bietet große Möglichkeiten für die freie Entwicklung aller in ihrem Hoheitsgebiet lebenden Nationen.
Der vom Volk gewählte Nationalrat und die vor dem Nationalrat zuständige provisorische Regierung werden Aserbaidschan bis zur Gründung der Gründerversammlung leiten.
Als Rasulzade Verhandlungen über die Unabhängigkeit Aserbaidschans mit dem Osmanischen Reich in Batumi führte, leitete Hasan Bey Agayev, der stellvertretende Vorsitzende des Nationalrates von Aserbaidschan, das Treffen, auf dem die Unabhängigkeitserklärung verkündet wurde. Mustafa Mahmudov war der Sekretär des Treffens. Fatali Khan Khoyski, Khalil Bey Khasmammadov, Nasib Bey Yusifbeyli, Mirhidayet Seyidov, Heybetgulu Mammadbeyov, Nariman Bey Narimanbeyli (nicht Bolschewik Nariman Narimanov - Redakteur), Mehdi Bey Hajinski, Alasgar Bey Mahmudbeyov, Aslan Bey Gardashov, Sultanmajid Ganizade, Akbar Aga Sheikhulislamov, Mehdi Bey Hajibabbeyov, Mammad Yusif Jafarov, Khudadat Bey Melik-Aslanov, Rahim Bey Vekilov, Hamid Bey Shahtakhtinski, Firudin Bey Kocharli, Jemo Bey Hajinski, Shefi Bey Rustambayov, Khosrov Pasha Bey Sultanow, Jefer Akhundov, Mahammad Maharramov, Javad Melik-Yeganov und Haji Molla Salim Akhundzade nahmen an dem Treffen teil.
Die erste zeitweilige Regierung der Demokratischen Republik Aserbaidschan unter der Führung von Fatali Khan Khoyski wurde bei diesem Treffen des Nationalrates von Aserbaidschan bestätigt. Die Zusammensetzung der ersten Regierung war wie folgt:
Fatali Khan Khoyski - Vorsitzender des Ministerrats und der Innenminister
Khosrov Pasha bey Sultanov - Verteidigungsminister
Mammadhasan Hajinski - Außenminister
Nasib bey Yusifbeyli - Minister für Finanzen und Aufklärung
Khalil Bey Khasmammadov - Justizminister
Mammad Yusif Jafarov - Minister für Handel und Industrie
Akbar aga Sheikhulislamov - Minister für Landwirtschaft und Arbeit
Khudadat bey Melik-Aslanov - Minister für Straßen und Post-Telegraph
Jamo Bey Hajinski - Staatsinspektor
Die aserbaidschanische Regierung war vorübergehend in Gandja stationiert, da Baku unter der Kontrolle von Bolschewik-Daschnak stand, angeführt von Stepan Shaumyan. Am 15. September 1918, nach den schweren Kämpfen der Aserbaidschanischen Nationalarmee und der Kaukasisch-Islamischen Armee unter der Führung von Nuru Pascha wurde Bakuvon armenisch-bolschewistischen Einheiten befreit.
Das aserbaidschanische Parlament wurde am 7. Dezember 1918 um 13.00 Uhr feierlich in der Mädchenschule von Haji Zeynalabdin Tagijew (heute das Gebäude des Manuskriptinstituts nach Fuzuli) eröffnet. Der Vorsitzende des aserbaidschanischen Nationalrats Rasulzade hielt eine Gratulationsrede.
Alimardan Bey Topchubashov wurde zum Vorsitzenden des Parlaments gewählt, Hasan Bey Agayev war erster stellvertretender Vorsitzender des Parlaments. Topchubaschow nahm an der Pariser Friedenskonferenz teil, und Hasan Bey Agayev war Vorsitzender des Parlaments. Bei der ersten Sitzung des Parlaments trat Fatali Khan Khoyskis Regierung zurück und eine Entscheidung wurde getroffen, um eine neue Regierung zu bilden. Fatali Khan Khoyski führte die Regierung erneut an.
Während der Demokratischen Republik Aserbaidschan hielt das Parlament 155 Sitzungen ab. Vom Aserbaidschanischen Nationalrat (27. Mai - 19. November 1918) und vom Aserbaidschanischen Parlament (7. Dezember 1918 - 27. April 1920) fanden 10 Treffen statt.
Mehr als 270 Gesetzesentwürfe wurden vom Parlament diskutiert und 230 von ihnen angenommen. Mitglieder des Parlaments, die in 11 Fraktionen und Gruppen vertreten waren, nahmen an der Ausarbeitung, Diskussion und Verabschiedung der Gesetzgebung teil. 11 Kommissionen arbeiteten im Parlament.
Die Demokratische Republik Aserbaidschan hat in der kurzen Zeit ihrer Geschichte große Erfolge erzielt. Es war die erste Republik, in der die Frauen Wahlrecht erhielten und die Gleichheit zwischen Männern und Frauen sichergestellt wurde. In den Bereichen des Aufbaus der nationalen Armee, der Herausgabe der nationalen Währung, der Errichtung der Nationalbank, der Demokratisierung, der freien Wahlen, der internationalen Beziehungen und der Anerkennung der Unabhängigkeit Aserbaidschans durch die internationale Gemeinschaft, die die territoriale Integrität Aserbaidschans sichert, wurde eine große Arbeit in Wirtschaftsreformen und andere Bereichen geleistet. Leider wurde die 23-monatige Demokratische Republik Aserbaidschan am 28. April 1920 von den Bolschewiki gestürzt.
Die Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Aserbaidschan wurde am 4. Juni 1918 offiziell vom Osmanischen Reich anerkannt.
Jetzt wird der Gründungstag der Demokratischen Republik Aserbaidschan als Nationalfeiertag von Aserbaidschan gefeiert - der Tag der Republik und ist ein arbeitsfreier Tag im Land.
Im Auftrag von Präsident Ilham Aliyev wurde das Denkmal zu Ehren des ADR im Zentrum von Baku errichtet. Zur gleichen Zeit, im Auftrag des Staatsoberhauptes, die Jahrestage der Gründer von ADR Mammad Amin Rasulzade, Alimardanbey Topchubashov, Fatali Khan Khoysky werden erinnert und auf der staatlichen Ebene gefeiert.
Der Präsident von Aserbaidschan hält einen jährlichen Empfang, der dem Tag der Republik gewidmet ist.
Aserbaidschans diplomatische Mission und Diaspora-Organisationen im Ausland sowie alle Institutionen des Landes veranstalten den 28. Mai - den Tag der Republik.
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