Nach revidierten Daten vom Freitag lag das Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal bei lediglich 0,1 Prozent. Das Statistikamt in Rom hatte zunächst einen Zuwachs von 0,2 Prozent gemeldet. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone war in den beiden Vorquartalen geschrumpft, was Volkswirte als technische Rezession bezeichnen.
In Italien ist nicht nur das chronisch schwache Wachstum ein Problem, sondern auch die Verschuldung. Das Mittelmeerland hat einen Schuldenberg von mehr als 130 Prozent der Wirtschaftskraft angehäuft - die EU-Regeln erlauben höchstens 60 Prozent. Die seit Mitte vorigen Jahres amtierende populistische Regierung in Rom will das Wachstum unter anderem mit Steuersenkungen und höheren Sozialausgaben ankurbeln und nimmt dafür höhere Schulden in Kauf. Die Notenbank in Rom warnte nun, die vom Kabinett für 2019 angepeilte Schuldenstandsquote von 132,6 Prozent sei wahrscheinlich zu niedrig gegriffen. Als einen Grund dafür sieht Notenbankchef Ignazio Visco die von der Regierung erwarteten Privatisierungserlöse in Höhe von rund 18 Milliarden Euro, die wohl zu hoch angesetzt worden seien.
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