„Unternehmen aus der Schweiz sind in Russland sehr aktiv, das sehen wir sogar hier bei verschiedenen Paneldiskussionen“, betonte der russische Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin.
Die schweizerischen Firmen erschließen energisch den russischen Markt. Die US-Sanktionen spielen ihre Rolle als Landesrisiko, doch die makroökonomischen Daten in Russland seien sehr gut, betonte noch im März Alberto Groff, Leiter der Wirtschaftsabteilung der Schweizer Botschaft in Russland, im Gespräch mit Sputnik. Die Schweiz habe keine Sanktionen gegen Russland verhängt und sei nicht unter Gegenmaßnahmen geraten. „In Russland sind zurzeit etwa 200 schweizerische Unternehmen tätig. Sie kennen den Markt gut und wissen, wo sie investieren wollen“, sagte der Diplomat.
Dem stimmte die Schweizer Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch zu. Die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) kam im Vorfeld des Forums zu einem Arbeitsbesuch nach Moskau, um sich vor Ort ein Bild über Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit zu machen.
Die Schweiz gehört zu den zehn größten Investoren in Russland. Nachdem die Exporte 2014 durch die Ukraine-Krise eingebrochen waren, nahmen sie seit 2017 wieder zu (2017 sowie 2018 um zwölf Prozent). Dieses große Interesse zeigt, dass Russland ein äußerst wichtiger Markt für Schweizer Unternehmen ist und sehr großes Potenzial birgt.
Die Delegation spiegelte die Schweizer Exportwirtschaft wider: Anwesend waren unter anderem die Pharmazeutika-, Maschinenbau- und Uhrenbranche. Neben den Treffen mit hohen Vertretern des russischen Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung machte die höchste Schweizer Wirtschaftsdiplomatin auch altägliche Erfahrungen wie eine Fahrt mit der Moskauer U-Bahn.
„Ich würde nicht sagen, dass das schweizerische Business keine Schwierigkeiten auf dem russischen Markt hat. Aber die Schwierigkeiten sind immer ein Teil des Business. Zurzeit arbeiten in Russland nicht nur große Firmen, sondern auch viele kleine. Das heißt, das Land hat ein passendes Geschäftsklima, wo sich auch die kleinen Firmen wohl fühlen können. Stabilität und transparente Regeln – das wollen die Unternehmen aus der Schweiz und das bekommen sie hier, in Russland. Ich bin sicher, dass wir in den nächsten Jahren unsere Präsenz in Russland nur erhöhen werden, obwohl wir schon heute zu den größten Investoren gehören“, sagte Ineichen-Fleisch im Interview mit Sputnik.
Das Internationale Forum in Sankt Petersburg erweise sich seit langem als sehr erfolgreiche Plattform, und für die Schweiz sei es sehr wichtig, daran teilzunehmen. Viele Unternehmen, viele Politiker – das sei ein perfekter Ort, um die laufenden Herausforderungen zu besprechen.
Als Sputnik die Frage stellte, wie die Diplomatin den heutigen Zustand der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und der Schweiz einschätzt, unterbrach sie die Frage mit einer raschen Antwort: „Die sind sehr gut.“ Das solle man gar nicht in Frage stellen, das sehe man mit bloßem Auge. Der Handel laufe aktiv, die Schweiz investiere aktiv, und man arbeite daran, das noch besser zu machen. Der russische Markt habe ein großes Potential. „Im Großen und Ganzen sind wir mit unserer Zusammenarbeit mit Russland sehr zufrieden, ich würde sogar sagen, wir freuen uns darüber. Die Russen und die Schweizer verstehen sich sehr gut, wir haben mehr Gemeinsamkeiten, als man denkt“, resümierte Ineichen-Fleisch.
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