Davutoglu traf diese Aussagen auf dem Weg vom Wirtschaftsforum in Davos zurück nach Ankara am Samstag. Im Gespräch mit Journalisten wies der türkische Premier Aussagen des US-amerikanischen Vize-Präsidenten Joe Biden zurück, wonach die PKK und PYD sowie ihr militärischer Arm, die YPG, politisch unterschiedlich evaluiert werden sollten.
„Behauptend, dass die PKK und YPG unterschiedlich seien, bedeutet, unachtsam des Waffenschmuggels und Kämpfertransfers aus dem Kandil-Gebirge nach Syrien zu sein. Die Quelle der YPG-Aktivitäten ist das Kandil-Gebirge. Kämpfer werden von dort aus entsandt. Eine bedeutsame Zahl an Waffen, die an der syrischen Grenze sichergestellt wurden, sind auf PKK-Leaks nach Syrien zurückzuführen. Es mag wohl so von Washington betrachtet werden, aber nicht in der Türkei. YPG sucht nach einer Kooperation mit dem al-Assad-Regime. Der Kampf gegen den Islamischen Staat legitimiert diesen Umstand nicht. Sollte die Türkei bedrohliche Aktivitäten oder Waffentransfers ausmachen, dann wird sie gegen die YPG intervenieren, wie sie es bereits im Kandil machte“, sagte Davutoglu.
Mit Blick auf wachsende Spannungen mit Russland in Syrien, welches die Bodenoffensive al-Assads gegen Rebellen umfassend unterstützt, betonte der türkische Premierminister, dass die Türkei bereit sei, jede notwendigen Schritte gegen bedrohliche Entwicklungen an ihrer Grenze einzuleiten.
Davutoglu schloss die Möglichkeit aus, dass die PYD an den Friedensgesprächen in Genf an der Seite der Opposition teilnehmen werde. Seiner Meinung nach sei die PYD eine „falsche Opposition“, die heimlich mit der syrischen Regierung kooperiere.
Er bemerkte schließlich, dass eine Rückkehr zu einer Art Friedensprozess mit der sogenannten „Kurdischen Arbeiterpartei“, kurz PKK, in Zukunft nur möglich sei, wenn die PKK ihre Waffen niederlegt.
Die PKK wird wegen ihrer umstrittenen politischen Ziele und militärischen Praktiken von der Türkei, aber auch der EU, den USA und den Vereinten Nationen als terroristische Vereinigung gelistet.
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