NZZ weist Vorwurf des Rechtsrucks zurück

  19 Juli 2019    Gelesen: 798
NZZ weist Vorwurf des Rechtsrucks zurück

NZZ-Chefredakteur Eric Gujer weist den Vorwurf eines Rechtsrucks seiner Zeitung zurück.

Man habe allenfalls in den letzten Jahren das liberale politische Profil etwas geschärft, sagte er in einem Beitrag für den Dlf. Man sei seit der Gründung im Jahr 1780 ein bürgerlich-liberales Blatt. Auch der Medienwissenschaftler Linards Udris von der Universität Zürich will bei der NZZ nicht pauschal von einem Rechtsruck sprechen. Man müsse differenzieren sagt er. Sie sei nach wie vor die beste Qualitätszeitung in der Schweiz. Sie habe allenfalls „in manchen Bereichen mit rechten Positionen ihr Profil geschärft“.

Die Zeitung steht seit längerem in der Kritik. Nach den Worten des Schweizer Journalisten und NZZ-Kritikers, Ulrich E. Gut, hat sich das Blatt gegenüber Publizisten der äußeren Rechten geöffnet. Die Zeitung wurde sogar schon mit rechtspopulistischen Blogs in einem Atemzug genannt. So war im Kölner Stadt-Anzeiger im Januar zu lesen: „Als Medien in der Grauzone zum Rechtspopulismus gelten Kritikern schließlich ‚Tichys Einblick‘, verantwortet von dem früheren ‚Wirtschaftswoche‘-Chefredakteur Roland Tichy, das Magazin ‚Cicero‘ und die ‚Neue Züricher Zeitung‘. Die ‚Achse des Guten‘ und die ‚Junge Freiheit‘ haben die Grenze nach allgemeiner Einschätzung überschritten.“ Die Äußerung sorgte für viel Kritik.

Zuletzt hatte eine Äußerung des geschassten Präsidenten beim deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, für Irritationen gesorgt. Maaßen hatte die NZZ in Abgrenzung zu bundesdeutschen Medien mit dem „Westfernsehen“ verglichen. Chefredakteur Gujer lehnte diesen Vergleich ab: „Ich war der letzte DDR-Korrespondenten der Neuen Zürcher Zeitung. Ich weiß wie Ostfernsehen ausgesehen hat.“

 

Deutschlandfunk


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