Igor Juschkow, führender Experte der russischen Nationalen Stiftung für Energiesicherheit, betonte in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur „NSN“, dass der russischen Außenminister Sergej Lawrow absolut Recht damit habe, dass die neuen Änderungen der EU-Gasrichtlinie vor allem gegen den Bau von Nord Stream 2 gerichtet seien.
Diese Gasrichtlinie werde dadurch zu „stillen Sanktionen gegen Moskau“.
„Das gesamte dritte Energiepaket war ehrlich gesagt gegen Russland gerichtet“, betont Juschkow.
So soll die Handlungsfähigkeit von Gazprom in Europa möglichst eingeschränkt werden.
Besondere Rolle Dänemarks
Auch ging er explizit auf die besondere Rolle Dänemarks beim Streit rund um das Projekt Nord Stream 2 ein. Das Land habe sich selbst zu einem großen Störfaktor beim Bau der Pipeline gemacht.
Dadurch stehe Kopenhagen aber auch „von allen Seiten unter Druck“, so Juschkow.
Eine besondere Stellung in diesem Machtspiel räumt er dabei den Deutschen ein. Vor allem Deutschland könne Dänemark stark beeinflussen – nicht zuletzt, weil es eben Deutschland ist, das von Nord Stream 2 erheblich profitiert.
Schon beim „Petersburger Dialog“hätten deutsche Teilnehmer angedeutet, erhebliche Druckmittel gegen Dänemark zu haben – bis hin zu Klagen vor internationalen Gerichten.
Die Tatsache, dass Kopenhagen offensichtlich bewusst das Nord Stream 2-Projekt benachteiligt, um sein Konkurrenzprojekt „Baltic Pipe“ durchzudrücken, könnte zu solchen Klagen führen.
„Ich denke, dass sie die Dänen mit der Drohung von Strafverfolgung noch kriegen“, sagte der Experte.
Laut dem Experten bleibt es also extrem unwahrscheinlich, dass Dänemark die Vollendung des Projekts tatsächlich langfristig behindern oder gar ganz zum Erliegen wird bringen können.
sputniknews
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