F-35-Kampfjets in der Ukraine? Halb Russland wäre bedroht

  24 Juli 2019    Gelesen: 1078
  F-35-Kampfjets in der Ukraine? Halb Russland wäre bedroht

Washington könnte Kampfjets F-35, die die Türkei nunmehr nicht bekommt, an die Ukraine liefern. Das schreibt das Portal „Defense One“. Käme es so, wären russische Großstädte in Reichweite amerikanischer Jagdbomber. Das Portal „Swobodnaja pressa“ berichtet.

Donald Trump macht ernst damit, die Türkei zu bestrafen, weil sie russische Flugabwehrsysteme gekauft hat. Der US-Präsident hat den milliardenschweren Deal zur Lieferung von F-35-Kampfjets an Ankara kassiert. Lockheed Martin darf die Jagdbomber nicht ausliefern. Wohin nun mit den hochmodernen Kampfflugzeugen?

In die Ukraine. In den USA wird jedenfalls ernsthaft darüber nachgedacht, schreibt „Defense One“. Die Frage ist nur, woher Kiew das Geld für die teuren Kampfmaschinen nehmen soll. Die Ukraine ist ohnehin hoch verschuldet. Aber es könnte einen Ausweg geben, schreibt das Portal.

Möglichkeit 1
Kiew nimmt in Washington einen zweckgebundenen Kredit auf, um einen Teil der Beschaffung zu finanzieren. Den anderen Teil bezahlt die Führung in Kiew, indem sie Amerika das Recht einräumt, einen Stützpunkt auf ukrainischem Boden zu errichten. Das Pentagon hätte sicherlich Interesse an einer ukrainischen Basis, etwa in der Hafenstadt Otschakow.

Die liegt keine 200 Kilometer westlich von der Krim. Und die Bautruppen der US-Navy bauen dort gerade ohnehin ein sogenanntes Operativzentrum, laut offizieller Version für die ukrainischen Marinesoldaten. Bis Jahresende soll die Anlage fertig sein.

Möglichkeit 2
Wenn die USA strategische Vorteile sehen, sind ihnen keine Ausgaben zu hoch. Washington könnte vielleicht sogar daran interessiert sein, die türkischen F-35-Jets kostenlos an Kiew zu übergeben. Denn würden die Jagdbomber in der Ukraine stationiert, stünden sie trotzdem der US Air Force uneingeschränkt zur Verfügung.

Das funktioniert so: Die nunmehr ukrainischen F-35 bekommen Abzeichen der Kiewer Luftwaffe und werden auf einem Fliegerhorst etwa nahe Charkow beheimatet. Dort würden US-Ausbilder die ukrainischen Kampfpiloten im Umgang mit den neuen Maschinen schulen.

Und sollte es dann zu einer scharfen Eskalation in den Beziehungen zu Russland kommen, würden nicht die ukrainischen Piloten, sondern die vor Ort eingesetzten amerikanischen Ausbilder in das Cockpit der Maschinen steigen – und auf das Startkommando nicht aus Kiew, sondern aus Washington warten.

Zur Erklärung: Der Einsatzradius einer F-35A ohne Zusatztanks und Luftbetankung beträgt 1080 Kilometer. Von Charkow nach Moskau sind es 750 Kilometer Luftlinie. Auch sonst reicht die Reichweite des amerikanischen Kampfjets, um strategisch wichtige Großstädte in Russland von ukrainischem Boden aus anzufliegen: Wolgograd zum Beispiel oder Saratow, Petersburg oder Stawropol. Fast das ganze europäische Russland, fast bis zum Ural.

sputniknews


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