Chinas Währung auf tiefstem Stand seit 2008

  05 Auqust 2019    Gelesen: 688
  Chinas Währung auf tiefstem Stand seit 2008

Der Wert des Yuan gegenüber dem Dollar ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Die USA werfen dem Land vor, sich damit Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Die chinesische Währung Yuan hat zum Wochenauftakt starke Verluste verbucht. Erstmals seit 2008 kostete ein Dollar wieder mehr als sieben Yuan. Diese Marke galt unter Experten lange Zeit als "rote Linie", die die chinesische Notenbank nicht überschreiten werde.

Der Yuan-Kurs bewegt sich nicht gänzlich frei nach Marktkräften, sondern wird von Chinas Notenbank beeinflusst. Diese sprach mit Blick auf die Abwertung von protektionistischen Tendenzen, was als Umschreibung für den Handelsstreit mit den USA gelten kann.

Die Sieben-Dollar-Marke wurde nur wenige Tage nach der Ankündigung neuer Strafzölle durch US-Präsident Donald Trump überschritten. Chinesische Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar sollen mit zehn Prozent besteuert werden. Trump hatte dies auch damit begründet, dass China nicht - wie eigentlich zugesagt - mehr Agrarprodukte aus den USA kaufe. China hatte Gegenmaßnahmen angekündigt.

Börsen reagieren deutlich auf Abwertung

Die US-Regierung dürfte alles andere als erfreut sein über die neuerliche Abwertung des Yuan. Trump hat China zusammen mit Europa in den vergangenen Wochen mehrfach vorgeworfen, die eigene Währung abzuwerten, um sich Vorteile im internationalen Wettbewerb zu verschaffen. Commerzbank-Experte Hao Zhou sagte, dass die zentrale Frage nun sei, ob China seine Währung zur Waffe im Handelskrieg machen wolle.

Die Börsen reagierten entsprechend. Der Dax verlor im frühen Handel mehr als ein Prozent und erreichte den tiefsten Stand seit Anfang Juni. Vergangene Woche war der deutsche Leitindex nach der Ankündigung der neuen Strafzölle gegen China um 4,4 Prozent abgesackt, so stark wie seit Oktober 2018 nicht mehr. Auch der EuroStoxx 50, der die größten Unternehmen der Eurozone abbildet und als Leitindex der europäischen Werte gilt, büßte deutlich mehr als ein Prozent ein.

spiegel


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