China kann jede F-22 und F-35 orten, aber auch vom Himmel holen? US-Fachblatt bleibt locker

  14 Auqust 2019    Gelesen: 1143
China kann jede F-22 und F-35 orten, aber auch vom Himmel holen? US-Fachblatt bleibt locker

Staatliche chinesische Medien haben berichtet, dass die Volksbefreiungsarmee einen Stealth-Kampfjet vom Typ F-22 Raptor der US-Luftwaffe über dem Ostchinesischen Meer erfassen, identifizieren und verfolgen konnte – trotz seiner angeblichen „Unsichtbarkeit“. Die US-Fachpresse sah sich zu einer Reaktion gezwungen, gab aber für US-Piloten Entwarnung.

Wie das US-Portal „National Interest“ schreibt, wäre es zwar der leichteste Weg, die chinesischen Berichte über die Ortung der F-22 einfach als „Propaganda“ abzutun, doch das würde zu kurz greifen.

Ja, Ortung ist möglich
Es sei keineswegs unmöglich, eine F-22 Raptor trotz ihrer angeblichen „Unsichtbarkeit“ zu orten – mehr noch, es sei sogar sehr wahrscheinlich, dass die Chinesen dazu absolut in der Lage seien. Hierzu nennt das Portal gleich mehrere Gründe.

So sei die Stealth-Eigenschaft eben nicht gleichzusetzen mit der Unsichtbarkeit. Sie verzögere und erschwere lediglich die Ortung.

Gleich mehrere Faktoren könnten zudem die Stealth-Fähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Zum einen sei die „Unsichtbarkeit“ sofort weg, sobald eine F-22 zusätzliche Treibstofftanks mit sich führe, was bei längeren Missionen regelmäßig der Fall sei. Bei diesen Missionen seien die Stealth-Jets also einfach nicht mehr Stealth.

Zum anderen bestimme auch die Position der Kampfjets, wie gut die Radarstrahlung absorbiert werden könne – unter bestimmter Positionierung hinsichtlich des Radars werde selbst der beste Stealth-Jet niemals unsichtbar.

Dies betreffe übrigens absolut alle Modelle, sei es die amerikanische F-35, die russische Su-57 oder die chinesischen J-20 oder J-31, betont das Portal.

Der konkrete „Sichtbarkeitsgrad“ einer Stealth-Maschine hänge weiterhin erwartungsgemäß von der Qualität der Radarsysteme sowie sogar von der Größe und der Form des konkreten Kampfflugzeugs ab, da verschiedene Radarfrequenzen auch unterschiedlich von kleineren bzw. größeren Flächen reflektiert würden.

In manchen Fällen könne beispielsweise der Gigant Northrop Grumman B-2 Spirit, ein vierstrahliger strategischer Bomber der US-Luftwaffe, eine geringere Sichtbarkeit aufweisen als deutlich kleinere F-22 oder F-35, so das Portal.

Gerade deshalb würden Russland und China Radarsysteme mit verschiedenen Frequenzlängen entwickeln, um alle Arten von Flugobjekten orten zu können.

„NI“ bleibt entspannt
Zugleich gibt das Portal US-Lesern (und möglicherweise Piloten) Entwarnung. Die Ortung einer F-22 durch die Chinesen sei keineswegs überraschend. Es sei aber auch in gewisser Weise kein größeres Problem, erklärt das Fachblatt, denn es seien zwei verschiedene Paar Schuhe, ein Flugzeug zu orten oder effektiv Luftabwehrraketen in den Jet zu manövrieren.

Selbst das Erkennen eines Stealth-Kampfjets durch den Einsatz verschiedener Radarfrequenzen garantiere keinesfalls, dass man effektiv dagegen vorgehen könne.

Die Wellenlängen, die sich zum Erkennen einer F-22 oder F-35 eigenen würden, ließen sich kaum zum Lenken der meisten Luftabwehrraketen nutzen.

Zu ungenau würden sie die genaue Position wiedergeben.

Auch würden sie kaum die Flugrichtung eines Jets oder seine Geschwindigkeit präzise zeigen können, was für Luftabwehrsysteme die beiden entscheidenden Faktoren seien.

Das Portal zitiert hierzu einen US-Militär mit der rhetorischen Frage:

„Benötigt eine Mission eine komplette Unsichtbarkeit oder ist es in Ordnung, wenn die (Luftabwehr) den Jet sieht, aber nichts dagegen unternehmen kann?“

Laut „National Interest“ ist das Letztere der Fall.

Also selbst wenn die Chinesen in der Lage seien, die US-Jets über dem Ostchinesischen Meer zu erkennen, abschießen könnten sie sie nicht, so zumindest die Einschätzung der Amerikaner.

sputniknews


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