Deutsche Bank stellte Tochter von russischem Vizeminister ein

  26 Auqust 2019    Gelesen: 1138
Deutsche Bank stellte Tochter von russischem Vizeminister ein

Die US-Börsenaufsicht SEC hat eine Geldbuße in Höhe von 16 Millionen Dollar gegen die Deutsche Bank verhängt. Grund ist die zweifelhafte Einstellungspraxis des Unternehmens in Russland und China.

Diese Einstellungen bei der Deutschen Bank wirken so, als sei dafür nicht die Personalabteilung verantwortlich gewesen - sondern eher auf Betreuung von Großkunden spezialisierte Stellen: Das Unternehmen hat offenbar Sprösslinge wichtiger Nomenklatura-Funktionäre in Russlandund Chinamit lukrativen Jobs versorgt - in der Hoffnung, dafür bei Milliarden-Aufträgen in den Ländern zum Zug zu kommen. Das Unternehmen hat sich deshalb mit der US-Börsenaufsicht SEC auf die Zahlung eines Bußgelds in Höhe von 16 Millionen Dollar geeinigt.

Die SEC hat insgesamt fünf Beispiele für diese Praxis aus den Jahren 2006 bis 2014 dokumentiert. In einem Fall profitierte davon offenbar die Tochter eines Mannes, der damals in Moskau stellvertretender Finanzminister war. Die SEC zitiert sogar einen mit der Angelegenheit befassten Banker mit den Worten, es sei wichtig, der Tochter einen Job in der Londoner Niederlassung zu verschaffen. Darüber hinaus sei der zuständige Bank-Mitarbeiter mit dem Funktionär zusammen auf einen Jagd- und Angel-Ausflug aufgebrochen. In der Folge bekam die Deutsche Bank offenbar den Zuschlag für eine Ausgabe russischer Staatsanleihen im Umfang von zwei Milliarden Dollar.

Ähnlich gelagert ist der Fall einer jungen Chinesin. Ihre fachlichen Qualifikation hätten zwar nicht für einen Job bei der Deutschen Bank gereicht - ihr Vater allerdings fungierte als Chef einer von der Bank umworbenen Staatsfirma. Die Tochter wurde deshalb zunächst bei einem Joint Venture des deutschen Geldhauses mit chinesischen Partnern untergebracht. Später setzten sich Mitarbeiter dafür ein, sie ins Hongkonger Büro der Deutschen Bank versetzen zu lassen.

Laut SEC fällt diese Art der Kundenpflege gegen den "Foreign Corrupt Practices Act". Allerdings steht nicht nur die Deutsche Bank mit dem US-Bundesgesetzt auf Kriegsfuß: Laut "Financial Times" einigte sich die US-Großbank JPMorgan Chase2016 wegen ähnlicher Fälle mit der SEC und dem US-Justizministerium auf die Zahlung von 264 Millionen Dollar, im Falle der Crédit Susse waren es 47 Millionen Dollar.

spiegel


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