Frauen und Männer dürfen gemeinsam an Klagemauer beten

  01 Februar 2016    Gelesen: 675
Frauen und Männer dürfen gemeinsam an Klagemauer beten
An der Klagemauer in Jerusalem sollen nach dem Willen der israelischen Regierung künftig Männer und Frauen gemeinsam beten dürfen. Dafür soll eine "gemischte Zone" eingerichtet werden, beschloss das Kabinett von Premierminister Netanyahu.
Männer und Frauen dürfen an einem bestimmten Abschnitt der Klagemauer künftig gemeinsam beten. Das beschloss das israelische Regierungskabinett von Premierminister Benjamin Netanyahu. 15 Minister stimmten für die Neuerung, die fünf von den beiden Parteien der Ultraorthodoxen gestellten Regierungsmitglieder stimmten dagegen. Sie verzichteten aber auf ein Veto, um die Koalition nicht zu gefährden.

Ein 900 Quadratmeter großer Bereich im südlichen Abschnitt der Klagemauer soll noch vor dem Sommer fertiggestellt und für das gemeinsame Gebet vor allem der Reformjuden freigegeben werden.

Vorausgegangen waren jahrelange Proteste und Verhandlungen. Für die Reform eingesetzt hatten sich in erster Linie die "Frauen der Mauer", jüdische Feministinnen, die auch für das Frauenrecht eintreten, laut zu beten und aus der Tora vorzulesen. Die das Oberrabbinat dominierenden orthodoxen Juden lehnen dies ab.

Die Klagemauer ist die gut erhaltene westliche Stützmauer des Zweiten Jüdischen Tempels, der unter Herodes dem Großen ausgebaut und im Jahr 70 von den römischen Besatzern zerstört worden war. Sie ist die wichtigste heilige Stätte des Judentums. Der Streit um ihre Nutzung hatte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Handgreiflichkeiten und Beschimpfungen zwischen moderner eingestellten und strenggläubigen Juden geführt.

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