Über die heikle Frage russischer Gaslieferungen durch Pipelines in der Ukraine verhandeln beide Länder heute unter Vermittlung der EU-Kommission. Es geht um die Zeit nach 2019, wenn bisherige Verträge beider Länder auslaufen und die neue Ostseepipeline Nord Stream 2 den Betrieb aufnehmen könnte. Mit dieser neuen Leitung für russisches Gas nach Westeuropa könnte die Bedeutung des Transits durch die Ukraine abnehmen.
Russland hat aber zugesagt, dass diese Durchleitungen nicht ganz gestoppt werden. Für Gasabnehmer in Westeuropa ist die Klärung wichtig, weil Lieferwege und -mengen auch Einfluss auf Preise haben können. Die Beziehungen beider Länder sind wegen des Kriegs in der Ostukraine extrem gespannt. Verhandelt werden soll nun über die Dauer eines künftigen Vertrags sowie Mengen und Preise. Es geht neben der Durchleitung auch um Gas, das für die Ukraine selbst bestimmt ist.
EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic hat den ukrainischen Energieminister Alexej Orschel, dessen russischen Kollegen Alexander Nowak sowie die Chefs der Energiekonzerne Naftogaz (Ukraine) und Gazprom (Russland) eingeladen. Anschließend will Sefcovic eine Erklärung abgeben. Vorab sagte Sefcovic: "Ich bin sicher, dass Fortschritte ein starkes, positives Signal vor der Wintersaison in den Markt und an Verbraucher schicken würden."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach jüngst, sein Land werde alles dafür tun, dass die Gasversorgung in Europa nicht unterbrochen werde. Das jetzige Abkommen wurde 2009 nach zähen Verhandlungen geschlossen. Die Ex-Sowjetrepublik ist an dem Transit interessiert, weil Kiew dafür Gebühren erhält. Russland hat die Verlängerung des Vertrags mit der Ukraine an Bedingungen geknüpft. Zuletzt hieß es aber in Moskau, dass im nächsten Jahr Gas auch ohne neuen Vertrag für eine bestimmte Zeit nach Europa fließen könnte.
Der Kreml rechnet bei der Gesprächsrunde noch nicht mit konkreten Vereinbarungen. "Es gibt noch viel zu tun", sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Quelle: n-tv.de
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