Amnesty stellt Katar schlechtes Zeugnis aus

  19 September 2019    Gelesen: 688
Amnesty stellt Katar schlechtes Zeugnis aus

Wenn sich 2022 die Tore zu den WM-Stadien in Katar öffnen, können sich die Fußballfans sicher sein: Für diese Bauwerke mussten Arbeiter unter unwürdigen Bedingungen schuften. Und das, obwohl das Emirat Verbesserungen in Aussicht gestellt hat.

Trotz versprochener Verbesserungen im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar sind die Arbeitsbedingungen von Gastarbeitern einer Studie von Amnesty International zufolge unverändert katastrophal. Ungeachtet der von der Regierung Katars gemachten Reformzusagen bleibe das Golf-Emirat "ein Tummelplatz skrupelloser Arbeitgeber", heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Für den Bericht wurde die Lage von Hunderten Mitarbeitern dreier Unternehmen in der Bau- und Reinigungsbranche dokumentiert, die monatelang ohne Bezahlung arbeiteten. "Viele Gastarbeiter gehen in der Hoffnung nach Katar, ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen - stattdessen kehren viele ohne einen Cent in der Tasche zurück, nachdem sie monatelang ihrem Lohn hinterhergerannt sind", sagte Stephen Cockburn von Amnesty International. Von den Behörden erhielten sie kaum Unterstützung.

Nach internationalen Protesten an den Arbeitsbedingungen für Ausländer hatte Katar 2017 einer Reform des Arbeitsrechts zugestimmt und sich gegenüber der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu entsprechenden Veränderungen verpflichtet.

Unter anderem wurde ein Gremium zur Streitschlichtung eingerichtet. Arbeiter, die diese wegen ausstehender Löhne anriefen, bekämen jedoch nur in seltenen Fällen ihr Geld, kritisierte die Menschenrechtsorganisation. Die säumigen Firmen beriefen sich stets auf finanzielle Schwierigkeiten. "Wir fordern die Behörden auf, ihre Versprechen endlich zu halten und der schändlichen Arbeiter-Ausbeutung ein Ende zu setzen."


Quelle: n-tv.de


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