Kein Überflug: Indiens Premier darf nicht durch Pakistans Luftraum nach Deutschland

  19 September 2019    Gelesen: 757
    Kein Überflug:   Indiens Premier darf nicht durch Pakistans Luftraum nach Deutschland

Pakistan hat dem indischen Premierminister Narendra Modi den Überflug nach Deutschland verweigert. Wenige Tage davor hatte Modis Außenminister Jaishankar mit seinen Äußerungen zu Kaschmir den langjährigen Gebietsstreit zwischen den beiden Atommächten verschärft.

Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats hat Pakistan eine Überflugsanfrage aus Indien für hochrangige Politiker abgelehnt. Islamabad untersagte dem indischen Premierminister Narendra Modi, durch den Luftraum des Landes nach Deutschland zu fliegen.

Grund dafür sei die aktuelle Situation in Kaschmir, erklärte der pakistanische Außenminister Shah Mahmoud Qureshi in einem am späten Mittwochabend veröffentlichten Video. 

Seit Britisch-Indien vor mehr als 70 Jahren unabhängig und geteilt wurde, streiten Indien und Pakistan um die Region Kaschmir. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil, ein weiterer gehört zu China. Indien und Pakistan führten bereits zwei Kriege um Kaschmir. 

Die Spannungen zwischen den beiden Erzfeinden waren zuletzt eskaliert, nachdem Neu-Delhi der von ihm kontrollierten Kaschmir-Region Anfang August den Sonderstatus entzogen hatte, der der Region weitgehende Autonomierechte verliehen hatte. Indien will damit das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Pakistan bezeichnete die Entscheidung als „illegal“ und erklärte, Indiens Vorgehen gegen Proteste im indisch-kontrollierten Teil Kaschmirs würde mehr Muslime der Welt in den Extremismus treiben.

Diese Woche hatten zudem Äußerungen des indischen Außenministers Subrahmanyam Jaishankar die Spannungen weiter verschärft. Er sagte vor Journalisten: „Das von Pakistan besetzte Kaschmir ist Teil Indiens und wir rechnen damit, eines Tages die Rechtshoheit darüber zu haben.“ Pakistan drohte daraufhin, auf jeden Aggressionsakt zu reagieren.

leo/dpa


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