Italienische Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen 15 Gefängniswärter

  23 September 2019    Gelesen: 557
Italienische Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen 15 Gefängniswärter

In einem toskanischen Gefängnis sollen Vollzugsbeamte einen inhaftierten Tunesier bedroht und gefoltert haben. Vier Gefängniswärter wurden einem Medienbericht zufolge bereits suspendiert.

Die Untersuchung gilt als "komplex und heikel": Nach Foltervorwürfen gegen Gefängniswärter ermittelt die italienische Staatsanwaltschaft einem Medienbericht zufolge gegen 15 Vollzugsbeamte.

Die Beamten eines Gefängnisses im norditalienischen San Gimignano sollen der Zeitung "La Repubblica" zufolge einen tunesischen Gefängnisinsassen misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft in Siena wirft den Beamten demnach vor, den Gefangenen im vergangenen Jahr geschlagen und erniedrigt zu haben.

Vier der Wärter sollen bereits vergangene Woche vom Dienst freigestellt worden sein. Dem Medienbericht zufolge stützt sich die Staatsanwaltschaft auf Aufnahmen von Überwachungskameras und auf Zeugenaussagen anderer Gefängnisinsassen.

Laut der Menschenrechtsgruppe Antigone handelt es sich um die ersten Ermittlungen wegen Folter. Seit 2017 ist Folter in Italien ein eigener Straftatbestand, Polizisten oder anderen öffentlichen Bediensteten drohen demnach Haftstrafen von fünf bis zwölf Jahren.

spiegel


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