Selenski lästerte bei Telefonat mit Trump über Merkel und Macron

  26 September 2019    Gelesen: 932
  Selenski lästerte bei Telefonat mit Trump über Merkel und Macron

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenski (Wolodymyr Selenskyj) soll sich bei seinem US-Amtskollegen Donald Trump über Deutschland und Frankreich beklagt haben. Das folgt aus dem am Mittwoch vom Weißen Haus veröffentlichten Protokoll eines Telefongesprächs, das die Staatschefs am 25. Juli führten.

Der Mitschrift des Telefonats zufolge betonte Trump, dass die Vereinigten Staaten viel Zeit und Mühe für die Ukraine aufgewendet hätten. Washington mache für Kiew „viel mehr als die europäischen Staaten“. Diese sollten Kiew „mehr helfen als sie es jetzt machen“.

Selenski sagte Trump laut der Niederschrift, er habe Recht, „nicht nur zu 100 Prozent sondern eigentlich zu 1000 Prozent“.

„Ich habe wirklich mit Angela Merkel gesprochen und sie getroffen. Ich habe auch (den französischen Präsidenten Emmanuel – Anm. d. Red.) Macron getroffen und ihnen gesagt, sie machen nicht so viel wie sie machen sollten in den Fragen der Sanktionen. Sie setzen die Sanktionen nicht durch“.

Aus der Sicht des ukrainischen Staatschefs sollte die Europäische Union logischerweise Kiews „größter Partner sein“. Technisch seien jedoch die USA „größerer Partner“ der Ukraine als die EU.

„(…) Die Vereinigten Staaten machen ziemlich viel für die Ukraine. Viel mehr als die Europäische Union, besonders wenn wir über die Sanktionen gegen die Russische Föderation sprechen“.

Ukraine-Affäre

Die Mitschrift des Trump-Selenski-Gesprächs wurde veröffentlicht, nachdem Politiker der Demokratischen Partei Trump des Amtsmissbrauchs und einer versuchten Beeinflussung der nächsten Präsidentschaftswahl beschuldigten. Die Vorwürfe basierten auf Berichten, wonach der US-Präsident beim Telefonat Selenski mehrfach aufgefordert habe, Ermittlungen einzuleiten, die Trumps Rivalen Joe Biden schaden könnten.

Joe Biden ist nach jetzigem Stand der aussichtsreichste Präsidentschaftsbewerber der Demokraten für die Wahl 2020. Die Demokraten sehen in der Ukraine-Affäre einen möglichen Fall von Amtsmissbrauch und versuchter Beeinflussung der nächsten Präsidentschaftswahl.

Die Demokraten hatten Ermittlungen gegen den US-Staatschef angekündigt, an deren Ende ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten stehen könnte.

mo/ea


Tags:


Newsticker