Kenianerin "schleicht" in Katar zum WM-Titel

  28 September 2019    Gelesen: 588
  Kenianerin "schleicht" in Katar zum WM-Titel

Es ist die langsamste Siegerzeit bei einer Leichtathletik-WM. Doch das dürfte Ruth Chepngetich egal sein. Die Kenianerin gewinnt in Doha den Marathon. Bei dem Nachtlauf schaffen es bei weitem nicht alle Läuferinnen ins Ziel.

Die kenianische Favoritin Ruth Chepngetich hat bei der Leichtathletik-WM in Doha Gold im Marathon gewonnen und den ersten Titel bei den Wettbewerben in Katar geholt. Die 25-Jährige lief um 2.32 Uhr Ortszeit am frühen Samstagmorgen nach 2:32:43 Stunden ins Ziel und setzte sich deutlich vor Titelverteidigerin Rose Chelimo (Bahrain/2:33:46) durch. Bronze holte überraschend die bereits 39 Jahre alte Helalia Johannes aus Namibia (2:34:15), eine deutsche Läuferin war nicht am Start.

Chepngetich, mit im Januar in Dubai erzielten 2:17:08 Stunden drittschnellste Marathonläuferin der Geschichte, triumphierte in einer brutalen Hitzeschlacht mit der schlechtesten Siegerzeit der WM-Historie. Sie blieb mehr als zwei Minuten über der bisherigen Marke ihrer Landsfrau Catherine Ndereba, die 2007 im ebenfalls sehr heißen Osaka in 2:30:37 Minuten den zuvor langsamsten Weltmeisterschafts-Marathon gewonnen hatte.

Vierte wurde in Doha die 39-jährige Edna Kiplagat (2:35:36), die 2011 und 2013 die zuvor letzten kenianischen WM-Titel im Marathon gewonnen hatte. Eine böse Pleite erlebte Äthiopien, dessen drei Mitfavoritinnen Ruti Aga, Roza Dereje und Shure Demise schon vor der Hälfte der Distanz aufgaben. Rio-Olympiasiegerin Jemima Sumgong (Kenia) war nicht am Start, sie ist nach einem Dopingvergehen bis 2027 gesperrt.

Katars Herrscher Scheich Tamim bin Hamad Al Thani hatte im Beisein von IOC-Präsident Thomas Bach wenige Sekunden vor Mitternacht den Startschuss gegeben. Auch zu dieser Uhrzeit herrschten an den Corniche, der Uferpromenade von Doha, mit 32,7 Grad Celsius und 73,3 Prozent Luftfeuchtigkeit äußerst harte Bedingungen. Dennoch schlugen die Kenianerinnen zunächst ein sehr hohes Tempo an, das Feld zog sich schnell weit auseinander.

Geher kommen wohl erst 4 Uhr morgens ins Ziel

Die Italienerin Sara Dossena, EM-Sechste von Berlin 2018, musste bereits nach einem guten Viertel der Distanz entkräftet aufgeben und wurde im Rollstuhl von der Strecke gefahren. Danach stiegen Läuferinnen in loser Folge aus. Schon weit vor der Halbmarathon-Marke wurde das Rennen deutlich langsamer und taktischer, sieben Kilometer vor dem Ziel setzte Chepngetich dann die entscheidende Attacke.

Aufgrund der Hitze in Katar mit Tagestemperaturen über 40 Grad wurden die Straßenwettbewerbe in die Nacht verlegt. Die Geher und Geherinnen werden am Samstag über 50 km erst um 23.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr MESZ) auf die Reise geschickt, im Ziel werden sie zwischen 3.15 und 4.00 Uhr am Morgen sein. Der Marathon der Männer findet in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober statt.

Quelle: n-tv.de, fzö/sid


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