Tag der Deutschen Einheit: Tausende bei Bürgerfest

  03 Oktober 2019    Gelesen: 836
  Tag der Deutschen Einheit:  Tausende bei Bürgerfest

Die zentrale Feier zum 29. Jahrestag der Deutschen Einheit hat in Kiel mit einem Bürgerfest begonnen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) eröffnete am Mittwoch offiziell die zweitägigen Feierlichkeiten - gemeinsam mit Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD). Das Motto: "Mut verbindet". Rund eine halbe Million Besucher erwarten die Verantwortlichen bis Donnerstagabend in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Nach und nach füllte sich schon am Mittwoch die Festmeile mit vielen tausend Menschen. Die Atmosphäre begann einer kleinen Kieler Woche zu ähneln.

Regierungschef Günther: Blick in die Zukunft wagen

Ministerpräsident Günther sagte zur Eröffnung, er freue sich auf ein "buntes und fröhliches Fest in maritimer Atmosphäre - direkt am Meer". Es gehe nicht nur um historisches Gedenken, sondern auch darum, einen Blick in die Zukunft zu wagen. "Wir zeigen die gesamte Bandbreite, die unser Land zu bieten hat."

Kiel empfing seine Gäste nach mehreren Regentagen mit Sonne und einer leichten Brise. Erst später zogen Regenwolken auf. "Wir wollen eine mutige Stadt Kiel im Aufbruch zeigen", sagte Oberbürgermeister Kämpfer. Im Rahmen des Bürgerfests waren Günther und Kämpfer auch sportlich aktiv. Zusammen mit seiner Mannschaft gewann der Ministerpräsident ein Drachenbootrennen - vor dem Landessportverband und der Stadt Kiel mit dem Oberbürgermeister.

Steinmeier und Merkel kommen am Donnerstag

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel sind in Kiel dabei.
Zu den zentralen Feierlichkeiten kommen am Donnerstag unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle. Außerdem werden zahlreiche Ministerpräsidenten erwartet. Merkel und Günther halten am 3. Oktober die Reden beim offiziellen Festakt.

Vor der Einheitsfeier hatte Merkel in einem Podcast gesagt, in den drei Jahrzehnten seit dem Mauerfall sei viel erreicht worden. Allerdings bleibe noch "einiges zu tun". So hätten die neuen Länder bei der Wirtschaftskraft deutlich aufgeholt. "Andererseits bleibt noch eine Wegstrecke zurückzulegen. Und so ist es in vielen Bereichen." Eine Studie der Wochenzeitung "Die Zeit" offenbart sehr kritische Aussagen von Ostdeutschen zum heutigen Zustand der Demokratie in Deutschland.

Daniel Günther sagte, es dürfe keine Brüche zwischen Ost und West geben. "Manche Diskussion, die man im Moment führt, hat es so in den letzten Jahren nicht gegeben." Es sei eine Herausforderung, dafür zu sorgen, dass sich Menschen nicht abgehängt fühlten. Die Politik müsse das Thema einheitliche Lebensverhältnisse in den Griff bekommen: "Da geht kein Riss durch Deutschland in Ost und West, sondern diese Herausforderung haben wir in ganz Deutschland."

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