Die US-Streitkräfte führen im kommenden Jahr in einer militärischen Großübung 37.000 Soldaten über Deutschland nach Polen und ins Baltikum. Dabei sollen allein 20.000 Soldaten über den Atlantik geschickt werden - laut US-Streitkräften die umfangreichste Truppenverlegung nach Europa der vergangenen 25 Jahre. Ziel des Aufmarschs im Osten sei, die Einsatzbereitschaft innerhalb der NATO zu erhöhen und mögliche Gegner abzuschrecken.
Deutschland wird logistische Drehscheibe bei der Übung "Defender 2020" sein, die von den USA geführt wird und an der sich insgesamt 19 Staaten beteiligen. Zwischen April und Mai werden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt.
Halten die Brücken in Deutschland?
Für die deutschen Stellen geht es auch darum, die Belastbarkeit der eigenen Infrastruktur - Brücken und Verkehrswege - zu überprüfen. Ein Kampfpanzer auf Tieflader kann mehr als 130 Tonnen wiegen. Der Transport von Militärgerät ist auch per Bahn und mit Binnenschiffen geplant.
Bei der Übung soll trainiert werden, wie Einheiten schnell verlegt werden und zusammenarbeiten. "Diese Fähigkeit ist wichtig, um kurzfristig Stärke zeigen zu können. Unsere Einsatzbereitschaft beruhigt unsere Alliierten und schreckt mögliche Gegner ab", erklärte der kommandierende General der US-Streitkräfte in Europa, Christopher G. Cavoli.
Logistisches Zentrum in Lüneburger Heide
Auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide sind drei sogenannte Convoy-Support-Zentren für die Marschkolonnen und der Aufbau einer Tankanlage geplant. Die US-Truppen bringen ihr Gerät teils mit, teils lagert es bereits in Europa.
Deutschland hatte im Januar auch die Führung der NATO-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force - VJTF) übernommen. Die Speerspitze war 2014 gegründet worden - als eine Reaktion auf die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim, die auch in Deutschland zur Neubewertung der Sicherheitslage führte.
Tagesschau
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