Der Herausforderer von Amtsinhaber Morales sagte, er werde das bisherige Ergebnis nicht anerkennen. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen deuteten darauf hin, dass Morales die Abstimmung doch noch in der ersten Runde für sich entscheiden könnte. Die Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten zeigten sich besorgt und überrascht angesichts des, Zitat, „drastischen Trendwechsels“. Vorher hatten die Ergebnisse nahegelegt, dass es zu einer Stichwahl zwischen Mesa und Morales kommt.
In mehreren Städten gab es Unruhen. In der Stadt Sucre wurde der örtliche Sitz der Wahlbehörde in Brand gesetzt, auch in anderen Städten zündeten Demonstranten Gebäude an. Es kam zu Plünderungen und Zusammenstößen mit der Polizei.
Nach bolivianischem Wahlrecht genügt für einen Sieg in der ersten Runde neben einer absoluten Mehrheit der Stimmen auch ein Ergebnis von mehr als 40 Prozent mit einem Vorsprung von zehn Punkten zum Zweitplatzierten.
Morales ist seit 2006 im Amt. Seine jetzige Kandidatur ist umstritten, weil die Verfassung eine vierte Amtszeit verbietet. Das Oberste Wahlgericht hat jedoch genehmigt, dass Morales antritt.
Deutschlandfunk
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