Die Bundespolizei und die Polizei Trier haben bei einer Razzia gegen mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande in vier Bundesländern zwei Menschen festgenommen. Die Schwerpunkte der Aktion lagen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, wie die Staatsanwaltschaft Trier mitteilte. Die Ermittlungen richten sich demnach unter anderem gegen Mitglieder eines libanesischen Familienclans.
Die Ermittler werfen den Verdächtigen gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern sowie weitere Straftaten vor. Die Bundespolizei in Potsdam korrigierte die Anzahl der durchsuchten Objekte am Mittag von 28 auf 29. 16 davon befinden sich in Rheinland-Pfalz, zehn in Nordrhein-Westfalen.
Daneben wurden noch zwei Objekte in Berlin und eins im Saarland durchsucht. Insgesamt 364 Beamte der Bundespolizei und 27 Beamte der Polizei Trier waren im Einsatz. Weitere Details zur Razzia wurden zunächst nicht bekannt.
Der Razzia waren Ermittlungen wegen Visafälschungen vorausgegangen, wie die Bundespolizei erklärte. Mit diesen Fälschungen sollen die mutmaßlichen Täter die Schleusungen nach Deutschland organisiert haben. Daneben sollen sie Eigentumsdelikte begangen haben. Gegen ein mutmaßliches Clanmitglied wird wegen des Verdachts der Bestechung ermittelt.
Für die Schleusungen seien in 26 Fällen unterschiedliche Flugrouten aus dem Libanon genutzt worden. Mit Hilfe von Verbindungsbeamten der Bundespolizei in Beirut, Moskau, Kairo und Teheran hätten die Ermittler davon bisher zehn Schleusungen verhindern können.
In der Vergangenheit gingen die Behörden verstärkt gegen die Familienclans vor: Besonders in NRW und Berlin gab es in kurzer Folge Razzien gegen die Strukturen. Heute findet außerdem eine Konferenz über Strategien gegen kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Clans statt, bei der sich unter anderem die Innenminister der Länder austauschen.
Quelle: n-tv.de
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