Bei der Polizeistation Bischofsheim hat in den vergangenen Monaten ein "größerer Personalwechsel" stattgefunden. So heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Südhessen. Mehrere Beamte, darunter auch der Leiter der Dienststelle, wurden demnach versetzt - weil mehrere Gegenstände aus der Asservatenkammer verschwunden sind.
In einem Verfahren sichergestellte Kosmetika, Alkoholika, Süßigkeiten und auch Honig seien nicht mehr auffindbar und möglicherweise mitgenommen worden, heißt es in der Mitteilung. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt deshalb gegen mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeistation wegen des Verdachts auf "Unterschlagung und Verwahrungsbruch".
Gegen die Verdächtigen seien zudem disziplinarrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. In diesem Zuge wurden sie den Angaben zufolge auch versetzt. Die Polizeistation Bischofsheim habe inzwischen einen neuen Leiter.
Der Fall war den Angaben zufolge Anfang August 2019 aufgeflogen. Zu diesem Zeitpunkt soll die Leitung des Polizeipräsidiums Südhessen von der "unsachgemäßen Verwertung von Asservaten" erfahren haben, die bereits einige Monate zurücklag. Schon im Herbst 2018 sollen die Gegenstände mitgenommen worden sein.
Wie viele Polizisten genau unter Verdacht stehen, geht aus den Angaben der Polizei nicht hervor. Unklar ist auch, wie hoch der Wert der verschwundenen Asservate ist. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung sollen 23 Beamte zwangsversetzt worden sein, zwei suspendiert. Die Ware soll aus einem aufgeklärten Diebstahl in einem Marken-Outlet stammen und 8000 bis 10.000 Euro wert sein. Zwei Dienststellenleiter hätten die Asservate freigegeben.
Die Zeitung zitiert auch aus einem Schreiben, das im Dezember 2018 in der Station gehangen haben soll. Darin werden die Polizisten aufgefordert, sich etwas auszusuchen, dies aber nicht weiter zu veräußern.
Quelle : spiegel.de
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