Zur Brandbekämpfung mussten insgesamt 17 Feuerwehrteams eingesetzt werden, schreibt „La Republica“. Mehrere Supermärkte wurden geplündert und andere Demonstrierenden legten einen Brand beim Eingang der U-Bahn-Station Baquedano in Santiago.
„Es sind nicht die Menschen, die soziale Gerechtigkeit wollen, es sind nicht die Menschen, die ein besseres Chile wollen, wir sehen Menschen, die Zerstörung und Chaos wollen“, sagte bezüglich dieses Vorfalls die Sprecherin der Regierung. Sie meinte, dass viele Menschen in Chile wegen den Protesten „ihre Häuser nicht mehr erreichen können“, und müssen zusehen, „wie ihr Arbeitsplatz zerstört wird“.
Kabinettsumbildung
Zuvor hatte der chilenische Präsident Sebastián Piñera am Montag sein Kabinett umgebildet und mehrere Minister entlassen, darunter den Minister für innere Angelegenheiten. Insgesamt ersetzte der chilenische Präsident acht seiner 24 Minister.
Außerdem wurde die nächtliche Ausgangssperre am Sonntag aufgehoben worden. Sie wurde nach schweren Unruhen am 19. Oktober verhängt worden und dauerte eine Woche lang.
Proteste durch Preiserhöhung der U-Bahn-Ticketpreise
Die Protestwelle hatte sich vor einer Woche wegen der Erhöhung der U-Bahn-Ticketpreise um 30 chilenische Pesos (umgerechnet 4 Euro-Cent) in der chilenischen Hauptstadt Santiago entbrannt. Sie weitete sich auf das ganze Land aus und stellte Forderungen, die noch weiter hinausgingen, als Rückstellung der Fahrpreise. Die Demonstrationen waren zunächst friedlich, wurden jedoch im Laufe der Tage zunehmend radikaler. Viele protestierten wegen niedriger Löhne und Renten, hoher Preise, und unmöglichen Studiengebühren.
Laut dem Portal „El Mostrador“ kamen mindestens 19 Menschen während der Unruhen ums Leben. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Menschenrechte (INDH) wurden 585 Demonstranten verletzt und weitere 2840 festgenommen. Die Polizei nannte 694 Verletzte bei ihnen, darunter waren 55 schwer verletzt.
dg/ae
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