Russland-Indien-China: Lawrow erläutert „Dreiecks“-Idee von Ex-Außenminister Primakow

  29 Oktober 2019    Gelesen: 837
  Russland-Indien-China:  Lawrow erläutert „Dreiecks“-Idee von Ex-Außenminister Primakow

Das „Dreieck“ Russland-Indien-China, das vom ehemaligen Premier und Außenminister Russlands, Jewgeni Primakow, initiiert worden ist, existiert derzeit laut dem amtierenden Außenminister Sergej Lawrow weiter und gilt als Vorbild für die BRICS-Vereinigung.

„Eben er hat als praktische Umsetzung seiner Ideen das Zusammenwirken im Rahmen des ,Dreiecksʻ Russland-Indien-China, der so genannten RIC-(Gruppe), vorgeschlagen. Dieses ,Dreieckʻ wurde geschaffen und existiert weiter. In diesem Jahr fand das 16. Außenministertreffen statt“, sagte Lawrow gegenüber dem russischen TV-Sender „Perwy kanal“. Am 29. Oktober wäre Primakow 90 Jahre alt geworden.

Vorbild für BRICS

Die RIC-Gruppe sei ein Vorbild für die Vereinigung des neuen Typs, und zwar der BRICS.

„Das ist die Verkörperung der Multipolarität, der multipolaren Diplomatie: Fünf Staaten aus verschiedenen Kontinenten, die ein einheitliches Herangegen sowohl an die Weltwirtschaft, als auch an die Politik fördern. Darum ist Primakow mit seinem Namen in die Weltgeschichte eingegangen“, fuhr Lawrow fort.

Jene Außenpolitikprinzipien, die Primakow parallel mit der Multipolarität-Konzeption formuliert habe, seien derzeit die Grundlage der Konzeption der Außenpolitik der Russische Föderation in allen Versionen, darunter auch von 2016.

„Diese Prinzipien bedeuten vor allem einen starken Schutz der nationalen Interessen, aber ohne mögliche Konfrontationen, Pragmatismus, Multiorientierung, die die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit jeglichem Land aus jeglicher Weltecke vorsieht, falls es die Gegenbereitschaft gibt, dies auf Grundlage gegenseitigen Respekts, Gleichberechtigung und Suche nach Interessenbilanz zu tun“, erläuterte der russische Außenminister.

Die Dinge sind ihm zufolge einfach, aber sie funktionieren. Bei der Nutzung dieser Prinzipien könne man Ergebnisse erreichen, die den Interessen „deines Staates, deines Landes, deiner Bevölkerung“ entsprechen würden.

Jewgeni Primakow (1929-2015)

Er war in verschiedenen Jahren Direktor des Instituts für Orientstudien der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie des Instituts für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen. Von 1991 bis 1996 war er der Chef des russischen Auslandsnachrichtendienstes. Von Januar 1996 bis September 1998 hatte er das Außenministeramt inne. Danach war Primakow als Russlands Premier im Amt.

ak/ae


Tags:


Newsticker