Inmitten heftiger Führungsdebatten in der Union hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz von der SPD ausgeschlossen, die angeschlagene CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit den Stimmen seiner Partei zur Kanzlerin zu wählen. "Wir haben eine Koalition abgeschlossen. Diesen Vertrag hat Frau Merkel unterschrieben, und wir haben vereinbart, dass wir Frau Merkel zur Kanzlerin wählen, und nicht irgendjemand anderes", sagte Scholz dem "Spiegel". "Und deshalb ist jedem klar, dass diese Vereinbarung jetzt nicht einfach auf eine andere Person übertragen werden kann."
Scholz‘ Tandempartnerin, die Brandenburgerin Klara Geywitz, sieht die SPD demnach unter einer Führung von Scholz und ihr auch auf rasche Neuwahlen vorbereitet: Die CDU-Vorsitzende Kramp-Karrenbauer sei bekannt dafür, "dass sie durchaus mal überraschende Entscheidungen fällt", sagte Geywitz dem "Spiegel". "Insofern sind wir, Olaf Scholz und ich, uns darüber im Klaren, dass die SPD nach dem Parteitag jederzeit in der Lage sein muss, einen Bundestagswahlkampf zu führen. Das machen wir auch."
Scholz steht bereit als SPD-Kanzlerkandidat
Scholz untermauerte seine Ambitionen, nächster Kanzlerkandidat der SPD zu werden. Zunächst gehe es um den SPD-Vorsitz. "Aber natürlich erwarten die Mitglieder der SPD, erwarten die Anhänger der SPD, dass die Führung der SPD die Fähigkeit besitzt, eine solche Kandidatur auch mit sich selber durchzutragen."
Neben Scholz und Geywitz bewerben sich der frühere nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Saskia Esken darum, die SPD zu führen.
Quelle: n-tv.de, bad
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