US-Präsident Donald Trump hat sich zum 30. Jahrestag des Mauerfalls lobend über die Deutschen geäußert und die friedliche Grenzöffnung vom 9. November 1989 als historisches Lehrbeispiel bezeichnet. Das Schicksal der Berliner Mauer müsse eine "Lehre für repressive Regime und Herrscher überall" sein: "Kein Eiserner Vorhang kann jemals den eisernen Willen eines Volkes zurückhalten, das entschlossen ist, frei zu sein", heißt es in einer offiziellen Grußbotschaft Trumps, die das Weiße Haus am Samstag veröffentlichte.
"Mutige Männer und Frauen aus Ost- und West-Deutschland" hätten sich, so Trump, auf den Tag genau vor 30 Jahren "zusammengeschlossen", um "eine Mauer niederzureißen", die für mehr als ein Vierteljahrhundert als "Symbol für Unterdrückung und gescheiterten Sozialismus" gestanden haben.
Trump hob besonders hervor, welche Bedeutung die Proteste der Deutschen weltweit für mehr Freiheit und Gerechtigkeit hatten. "Vereint und für eine gemeinsame und gerechte Sache kämpfend, riskierten sie ihr Leben für die Freiheit", fasste der US-Präsident die Entwicklungen aus dem Herbst 1989 zusammen. "Damit trugen sie dazu bei, dass sich der Eiserne Vorhang öffnete."
Trump zitiert Goethe
Mit dem Blick aus der Distanz erklärt Trump die Beweggründe der Wende in seiner Grußbotschaft mit einem Zitat aus Goethes Faust: "Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss." Diese Worte des, so Trump wörtlich, "einflussreichen deutschen Dichtes" hätten sich die Bürger Ostdeutschland unter den schwierigen Umständen des DDR-Regimes "zu Herzen genommen".
Trump beglückwünschte die Deutschen in dem Schreiben auch für die "gewaltigen Fortschritte", die durch die Wiedervereinigung und den "Wiederaufbau" Ostdeutschlands erzielt worden seien, und bezeichnete die Bundesrepublik als einen der "geschätztesten" Partner der Vereinigten Staaten.
Welche Lehren sich aus dem Bau von Mauern ziehen lassen, könnte Trump womöglich bald schon vor Ort erfahren. Beim G7-Gipfel im Sommer in Biarritz hatte er angekündigt, Deutschland "sehr bald" einen Besuch abstatten zu wollen. Merkel wies darauf hin, dass sie "den Präsidenten schon vielfach eingeladen" habe. Einen Termin für den Besuch gibt es bislang allerdings nicht.
Quelle: n-tv.de, mmo/dpa
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