In Deutschland gibt es dazu nur eine Schätzung

  12 November 2019    Gelesen: 717
In Deutschland gibt es dazu nur eine Schätzung

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Bentele, hat sich bestürzt über die jüngste Schätzung zur Zahl der Wohnungslosen geäußert.

Für Alleinerziehende, Ältere oder Menschen mit Behinderung werde es immer schwieriger, eine angemessene Wohnung zu finden, sagte sie in Berlin. Die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Rosenke, nannte als Hauptgründe das unzureichende Angebot an bezahlbaren Wohnungen, der immer kleiner werdende Bestand an Sozialwohnungen und die Verfestigung der Armut.

Im Deutschlandfunk wies sie darauf hin, dass es eine Statistik zur Zahl der Wohungslosen hierzulande nicht gibt, sondern nur eine Schätzung. Danach waren 2018 insgesamt 678.000 Menschen wohnungslos, davon etwa acht Prozent Kinder und Minderjährige. 41.000 Menschen lebten demnach auf der Straße. Im Vergleich zum Jahr 2017 stieg die Zahl insgesamt um gut vier Prozent. Rosenke ging auch auf die Schwierigkeit ein, zu diesem Thema genaue Zahlen zu bekommen. So suchten Betroffene Hilfe bei Freunden oder versuchten, sich mit dem sogenannten Couch-Surfing durchzuschlagen. Sie äußerte die Erwartung, im Jahr 2022 die erste amtliche bundesweite Schätzung vorlegen zu können. Voraussetzung sei, dass das geplante Wohnungslosenberichterstattungsgesetz bis dahin in Kraft sei. Sie forderte darüberhinaus ein Frühwarnsystem, das zeigt, wenn ein Mietverhältnis gefährdet ist.

Als wohnungslos werden in Deutschland beispielsweise Menschen bezeichnet, die in Notunterkünften, stationären oder kommunalen Einrichtungen oder bei Freunden leben.


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