Ermittler gehen gegen Hawala-Banking vor

  19 November 2019    Gelesen: 1289
Ermittler gehen gegen Hawala-Banking vor

Mit einer groß angelegten Razzia heben Ermittler am frühen Morgen ein sogenanntes Hawala-Banking-System aus. An den Behörden vorbei sollen dabei rund 200 Millionen Euro von Deutschland in die Türkei verschoben worden sein.

In Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg haben Ermittler eine Großrazzia gegen die Hintermänner einer illegalen Geldverschiebeplattform in Richtung Türkei durchgeführt. An der Aktion sind die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft und das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt beteiligt. Es würden seit dem frühen Morgen rund 60 Objekte durchsucht, darunter Metallfirmen, Juweliere und Privatwohnungen. Beschuldigt sind 27 Personen im Alter von 23 bis 61 Jahren.

Dem Hauptverdächtigen, einem Inhaber eines Metallhandels in Duisburg, wird laut WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" vorgeworfen, ein sogenanntes Hawala-Banking-System aufgebaut zu haben. Dabei wird Geld in einem Land, in diesem Fall Deutschland, bei einem Hawala-Banker eingezahlt. Dieser gibt einem Pendant in einem anderen Land, konkret hier: in der Türkei, Bescheid. Das Geld wird dann an seinen Empfänger ausgezahlt. Der Transfer wird an keiner Stelle elektronisch erfasst.

Solch ein System verstößt gegen das Zahlungsdienstaufsichtsgesetz. Normalerweise muss für Transaktionen dieser Art eine Banklizenz vorliegen. "Auf diesem Wege wurde mutmaßlich illegal erworbenes Vermögen in Höhe von mehreren Millionen Euro am legalen Bankensystem vorbei in andere Staaten transferiert", teilte das LKA mit. Insgesamt sollen mehr als 200 Millionen Euro bewegt worden sein.


Quelle: n-tv.de


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