Drei Tote bei Anschlag auf Flughafen-Sicherheitsmann in Mogadischu

  05 Februar 2016    Gelesen: 647
Drei Tote bei Anschlag auf Flughafen-Sicherheitsmann in Mogadischu
Bei einem Anschlag auf einen Sicherheitsmann des Flughafens von Somalias Hauptstadt Mogadischu sind drei Menschen getötet worden. Der Angestellte selbst sei unverletzt geblieben, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Derweil war der Hintergrund der Explosion in einem Flugzeug kurz nach dem Start von Mogadischu am Mittwoch weiter unklar.
Laut Polizei explodierte in dem Auto des Sicherheitsmannes eine Bombe. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand, doch verübt die islamistische Shebab-Miliz regelmäßig derartige Anschläge in Somalia. Nichts wies zunächst auf einen Zusammenhang mit der Explosion an Bord eines Airbus A321 der Fluglinie Daallo hin, bei der am Mittwoch ein Mensch getötet worden war.

Die Explosion hatte 15 Minuten nach dem Start von Mogadischu in Richtung Dschibuti ein rund ein Meter großes Loch in den Rumpf gerissen. Dem Pilot war es gelungen, die Maschine wieder sicher zu landen. Die Behörden teilten am Freitag mit, bei dem Todesopfer handele es sich um einen Passagier namens Abdulahi Abdisalam. Er wurde offenbar durch das Loch aus dem Flugzeug gesogen.

Der somalische Verkehrsminister Ali Jama Jangeli lehnte Spekulationen über die Explosionsursache ab. "Es gibt keine Grundlage, eine Verbindung zu welcher Gruppe auch immer zu ziehen", sagte er. Die Ergebnisse der Untersuchung würden "sehr bald" veröffentlicht. Die ohnehin hohen Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen wurden weiter verschärft und zusätzliche Kontrollen eingerichtet.

Unterdessen übernahm die Shebab-Miliz die Kontrolle über die Hafenstadt Merka. Die Soldaten der Militärmission der Afrikanischen Union in Somalia (Amisom) hätten sich aus der Stadt zurückgezogen und die Shebab-Miliz habe sie kampflos eingenommen, sagte der Gouverneur der südlichen Region Lower Shabelle, Ibrahim Adam. Mehrere Bewohner von Merka bestätigten die Einnahme der Stadt.

Zunächst hätten sich die Amisom-Truppen und wenige Minuten später die somalischen Sicherheitskräfte zurückgezogen, berichtete ein Augenzeuge. Anschließend seien schwerbewaffnete Shebab-Kämpfer einmarschiert. Regierungsvertreter wollten sich nicht zu der Einnahme der strategisch wichtigen Hafenstadt äußern, die rund hundert Kilometer südlich von Mogadischu liegt.

Der Verlust von Merka ist ein schwerer Rückschlag für die Armee und die Amisom. Die Shebab-Miliz erhält mit dem Hafen nun Zugang zum Meer. Die Shebab-Miliz hatte die Kontrolle über Merka 2012 nach erbitterten Kämpfen an die Regierungstruppen und die Amisom verloren. Die Shebab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat. Derzeit sind etwa 22.000 AU-Soldaten in dem Krisenstaat stationiert.

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