Die Weltwirtschaft dürfte entsprechend nächstes Jahr keine Fahrt aufnehmen, der globale Handel fast stagnieren und die deutschen Exporteure müssten sich erstmals seit der Finanzkrise vor über zehn Jahren auf ein Minus einstellen, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Donnerstag in Berlin mit. Hauptgründe seien die internationalen Handelskonflikte sowie der nahende Brexit. “All dies schürt bei den Unternehmen die Verunsicherung über die Zukunft der globalen Lieferketten - mit der Folge, dass sie Investitionen zurückhalten”, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.
Der internationale Handel mit Gütern und Dienstleistungen dürfte 2020 nur noch um 1,0 Prozent zulegen, schätzt der DIHK. Das durchschnittliche Wachstum in den vergangenen Jahren lag bei 5,6 Prozent. “Eine Besserung ist nicht in Sicht”, so Treier. Deutschland ist davon als exportstarke Nation besonders betroffen. Die Ausfuhren der hiesigen Industrie dürften nächstes Jahr um 0,5 Prozent zurückgehen. “Keine Region zeichnet sich derzeit als zukünftiger Wachstumstreiber ab.”
Der Verband hat gerade 3700 Firmen der Auslandshandelskammern befragt. Nur 17 Prozent davon erwarten eine Verbesserung der Konjunktur vor Ort, mehr als jedes dritte Unternehmen geht von einer Verschlechterung aus. “Der Konjunktursaldo aus Besser- und Schlechter-Bewertungen ist mit minus 19 Punkten regelrecht eingebrochen”, sagte Treier. “Das ist der mit Abstand schlechteste Wert seit Beginn der Umfrage 2015.” Der DIHK geht auf Basis der Einschätzungen davon aus, dass die Weltwirtschaft mit einem Wachstum von 3,0 Prozent schwach bleiben wird. Der langjährige Durchschnitt liegt hier bei 3,6 Prozent.
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