Netanyahu musste Wahlkampfauftritt unterbrechen

  26 Dezember 2019    Gelesen: 840
Netanyahu musste Wahlkampfauftritt unterbrechen

Wegen eines Raketenangriffs musste Israels Ministerpräsident Netanyahu bei einem öffentlichen Auftritt kurzzeitig in einen Bunker flüchten. Für den Politiker ist es bereits das zweite Mal innerhalb weniger Monate.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu musste wegen eines Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen für kurze Zeit in einem Bunker ausharren. Wie unter anderem die Zeitung "Haaretz" berichtet, war Netanyahu bei einem Wahlkampf in der Stadt Ashkelon, als Sirenenalarm ausgelöst worden sei.

Leibwächter hätten ihn daraufhin von einer Bühne geführt und in einen Bunker gebracht. Videos zeigen, wie der Politiker in Begleitung seiner Frau Sara die Bühne verlässt.

In Gefahr war Netanyahu letztlich offenbar aber nicht. Die Rakete sei vom israelischen Raketenabwehrsystem "Iron Dome" abgeschossen worden, teilte das Militär mit. Die Stadt Ashkelon liegt rund zwölf Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Im September hatte es bei einem Auftritt Netanyahus in der nahegelegenen Stadt Aschdod bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben.

Netanyahu hatte in Ashkelon angesichts des bevorstehenden parteiinternen Entscheides über den Vorsitz der rechtsgerichteten Likud-Partei für sich geworben. Die Mitglieder bestimmen am Donnerstag einen neuen Vorsitzenden.

Laut "Haaretz" richtete Netanyahu nach dem Raketenbeschuss eine Drohung an die Angreifer. Wer die Rakete abgefeuert habe, solle besser "seine Sachen packen", sagte der Politiker.

Dem unter Korruptionsanklage stehenden Netanyahu wird Bestechlichkeit, Untreue und Betrug vorgeworfen. Als Reaktion hatte der Politiker erklärt, zum Jahresende alle Ministerämter niederlegen zu wollen, dabei allerdings Regierungschef zu bleiben.

Bei der parteiinternen Abstimmung wird Netanyahu nun vom früheren Minister Gideon Saar herausgefordert. Der Sieger der Abstimmung wird Spitzenkandidat des Likud bei der vorgezogenen Neuwahl im März.

In Israel scheitert seit Monaten die Regierungsbildung, der neuerliche Wahl im kommenden Jahr ist bereits der dritte Versuch innerhalb eines Jahres.

spiegel


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