Netanyahu triumphiert im Partei-Wahlduell

  27 Dezember 2019    Gelesen: 1027
Netanyahu triumphiert im Partei-Wahlduell

Israels Premier Netanyahu bleibt Vorsitzender der Likud-Partei. Der 70-Jährige bezwang seinen Widersacher Gideon Saar deutlich - und der will ihn ab sofort unterstützen.

Benjamin Netanyahu sprach schon früh von einem "großen Sieg": Auf Twitter schrieb Israels Premier in der Nacht auf Freitag von seinem Erfolg bei der erneuten Wahl zum Vorsitzenden der rechtskonservativen Regierungspartei Likud. Inzwischen bestätigen die Zahlen seine erste Selbsteinschätzung.

Der Ministerpräsident lag nach Auszählung aller Stimmen bei 72,5 Prozent, Ex-Minister Gideon Saar bei 27,5 Prozent, wie die Partei in der Nacht zum Freitag mitteilte. Saar erklärte, dass er trotz seiner klaren Niederlage nicht bereue, ins Rennen gezogen zu sein. "Ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung, angetreten zu sein", twitterte er. Er kündigte zudem an, Netanyahu von jetzt an unterstützen zu wollen.

Zu der Wahl hatte Netanyahus Widersacher Saar kurz nach der Verkündung der Korruptionsanklage gegen den Premier im November aufgerufen. Netanyahu ist der erste amtierende Regierungschef Israels, der unter Anklage steht. Ihm werden Betrug, Bestechlichkeit und Untreue vorgeworfen - im Amt bleiben will er trotzdem. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bezeichnet er als politisch motiviert.

"Die Menschen wollen Veränderung", hatte der 53-jährige Saar bei der Eröffnung seiner Wahlkampagne Mitte Dezember gesagt. Der Knesset-Abgeordnete gilt seit Jahren als wichtigster parteiinterner Konkurrent Netanyahus.

Damit ist Netanyahu nun Spitzenkandidat der rechtsgerichteten Partei bei der vorgezogenen Neuwahl im März - der dritten Parlamentswahl in Israel binnen eines Jahres. Der Schritt war nötig geworden, nachdem weder Netanyahu noch Oppositionsführer Benny Gantz nach den vergangenen Wahlen vom September eine Regierung bilden konnten.

Auch nach den Wahlen vom April hatte es keine klaren Mehrheiten für die Likud-Partei oder die Mitte-Rechts-Liste Blau-Weiß von Gantz gegeben. Neuwahlen könnten jüngsten Umfragen zufolge jedoch wieder auf ein Patt hinauslaufen.

spiegel


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