Der Ford EcoSport hat lange gebraucht, bis er auf dem europäischen Markt sein Stelldichein feiern durfte. Die erste Ausgabe wurde bereits zwischen 2003 und 2012 in Brasilien gebaut und erfreute sich in Süd- und Mittelamerika großer Beliebtheit. Aber erst die zweite Generation (seit 2012), die den Fiesta der siebten Generation als Technikspender nutzt, schaffte den Sprung in die weite Welt und nach Europa.
Auf dem deutschen Markt debütierte sie 2014 und tritt seitdem etwa gegen Renault Captur oder Opel Mokka an. Der Start war etwas holprig, Fahrwerksabstimmung und Materialanmutung entsprachen nicht so ganz den Erwartungen der hiesigen Kundschaft. Kein Problem für Ford, das Unternehmen spendierte dem Mini-SUV einfach mehrere Facelifts und hübschte den Kleinen somit mehrfach auf.
Mehrere Facelifts für Karosserie und Innenraum
Das Design des EcoSport erfüllt alle Vorgaben an ein knuffiges und robustes Aussehen. Weichgespült gibt sich eher die Konkurrenz, der Fiesta-Ableger macht auf ganzes Kerlchen. Dazu trägt bei den ersten Modellen auch das an der Hecktür angebrachte Reserverad bei - eine Reminiszenz an echte Offroader. Ohne das Rad streckt sich das SUVchen auf eine Länge von 4,01 Metern. Das Platzangebot geht in Ordnung. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 333 und 1.238 Litern.
Die Verarbeitung gefiel nur bedingt, sodass bereits gut anderthalb Jahre nach Markteinführung ein erstes Facelift erfolgte. Das markante Ersatzrad gehört seitdem nicht mehr zur Standardausrüstung, den etwas kargen Innenraum werten seitdem Chromzierteile und eine dimmbare Beleuchtung etwas auf. Geblieben sind das zerklüftete Armaturenbrett und viele Bedienknöpfe.
Weil es mit der Auffrischung so gut klappte, spendierte Ford 2017 gleich das nächste Facelift. Diesmal standen für Designfragen der größere SUV-Bruder Kuga Pate. Innen zogen ein großer Touchscreen und feinere Materialien ein.
Motorenpalette immer wieder aufgehübscht
Zum Marktstart gab es einen 1,5-Liter-Benziner mit 112 PS, den 1,0-Dreizylinder mit 125 PS sowie den 1,5-Liter-Diesel mit 90 PS. Die drei Triebwerke sind serienmäßig je an ein Fünfgang-Getriebe gekoppelt, für den kleinen Otto steht eine Sechsgang-Automatik zur Wahl.
Mit dem ersten Facelift erhielt der Diesel etwas mehr Power und kommt damit nun auf 95 PS. Wie gehabt treiben die Motoren nur die Vorderräder an. Erst 2017 offerierte Ford den Allradantrieb für den Ecosport. Dieser kommt in Kombination mit einem 1,5-Liter-Diesel mit 125 PS. Auch das Benziner-Portfolio wurde aktualisiert und umfasst die bekannten Turbo-Dreizylinder mit 125 PS und 140 PS. Der bisherige Einstiegs-Vierzylinder mit 112 PS flog aus dem Programm und wurde Mitte 2018 durch einen 100 PS starken Dreizylinder beerbt. Aktuell ist Allrad wieder aus dem Angebot gestrichen.
Übersichtliche Anzahl an Ausstattungslinien
Der Fünftürer mit Frontantrieb setzte zunächst auf nur eine Ausstattungslinie, die unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallräder, Klimaanlage und CD-Radio umfasste. Die Optionsliste ist kurz und führt etwa Tempomat, die Smartphone-Einbindung App Link und Metalliclack auf.
Mittlerweile wird der EcoSport in vier Ausstattungslinien angeboten. Wer Wert auf einen sportlichen Auftritt legt, wird bei der Ausstattungsvariante "ST Line" fündig. Als Extras stehen etwa Zweifarblackierung, Xenonlicht und Teilledersitze zur Wahl. Fahrerassistenten werden zumindest gegen Aufpreis angeboten.
Im Vergleich solide Qualität
Beim TÜV liegen bislang nur Auswertungen der bis zu drei Jahre alten Fahrzeuge vor. Probleme machen die Beleuchtungsanlage, Bremsen und häufig auftretender Ölverlust. Ansonsten schlägt sich der kleine Ford auf Augenhöhe im Vergleich zu anderen Fahrzeugen seiner Art.
Gebrauchte Fahrzeuge aus dem Jahr 2014 starten bei rund 8.500 Euro - für den Preis werden in den Gebrauchtwagen-Onlineportalen Modelle mit einer Laufleistung ab ca. 80.000 Kilometer angeboten.
Fazit
Wer ein Mini-SUV mit rustikaler Optik sucht und auch vor einem etwas ruppig abgestimmten Fahrwerk nicht zurückzuckt, ist beim Ford EcoSport gut aufgehoben. Wer ein Fahrzeug mit Allradantrieb sucht, muss allerdings suchen. Mittlerweile droht ihm aber Konkurrenz im eigenen Haus - der neue Ford Puma, der den aktuellen Fiesta (achte Generation) als Basis hat, steht in den Startlöchern und sieht auch schon ohne ein Facelift gut aus.
Quelle: ntv.de, sni/sp-x
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