Wie gefährlich ist der neue China-Coronavirus?

  15 Januar 2020    Gelesen: 589
  Wie gefährlich ist der neue China-Coronavirus?

In China ist eine virale Lungenentzündung ausgebrochen, die offenbar durch einen neuartigen Coronavirus ausgelöst wurde. Die Gesundheitskommission der zentralchinesischen Stadt Wuhan in der Provinz Hubei schloss nun nicht aus, dass dieser neue Virustyp von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte, das Risiko sei allerdings gering.

„Den aktuellen Ergebnissen der Untersuchung zufolge, gibt es bislang keine Beweise dafür, dass der Virus von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Möglichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht ausgeschlossen, aber das Risiko einer solchen Übertragung ist relativ gering“, heißt es in einer Mitteilung der Gesundheitskommission.

Symptome einer Ansteckung
Forscher gaben an, dass im Frühstadium die Erkrankten hauptsächlich an Fieber und Husten leiden würden. Bei älteren Menschen und Patienten mit anderen schweren Erkrankungen könnte die Infektion eine schwerere Form annehmen.

Unter den bekannten 41 Fällen von mit dem Virus Infizierten gibt es laut Behörden einen Fall, bei dem die Lungeninfektion bei einem Ehepaar festgestellt wurde. Der Mann habe auf dem Fischmarkt gearbeitet, auf dem der Virus zuerst entdeckt worden sei. Später wurde auch seine Frau damit infiziert. Allerdings war sie nach ihren Angaben nicht auf dem Fischmarkt gewesen.

Fischmarkt als Zentrum der Infektion
„Nach den derzeit verfügbaren vorläufigen Ergebnissen der Studie über die Quelle der Krankheit und der epidemiologischen Untersuchung, hatte die Mehrheit der Patienten eine Verbindung zum Großhandel-Fischmarkt. Eine relativ kleine Zahl von Patienten gab jedoch an, nicht auf dem Markt gewesen zu sein. In Einzelfällen hatten Patienten Kontakt mit anderen Erkrankten“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Zuvor hatte die amtierende Leiterin der Abteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für neu auftretende Krankheiten, Maria Van Kerkove, erklärt, dass dieser neue Typ von Coronavirus, der in Wuhan registriert worden sei, nur eingeschränkt in der Lage sei, sich von Mensch zu Mensch zwischen Familienmitgliedern zu übertragen. Die WHO bereite sich jedoch trotzdem auf die Möglichkeit eines größeren Ausbruchs vor.

Erstmals im Ausland nachgewiesen

Am Montag hatten thailändische Behörden eine mit dem Virus infizierte Chinesin unter Quarantäne gestellt. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist damit das Virus zum ersten Mal außerhalb Chinas bestätigt worden. Die 61-jährige Chinesin sei am 8. Januar nach einem Flug von Wuhan nach Bangkok bei der Fieberkontrolle am internationalen Flughafen aufgefallen. Wie die Patientin sich angesteckt habe, werde noch ermittelt. Sie habe zwar Märkte mit frischen Waren in Wuhan besucht, aber nach eigenen Angaben nicht den Großhandels-Fischmarkt, der als zentraler Punkt für den Ausbruch gilt.

Bereits ein Toter durch die Erkrankung
Insgesamt seien in der zentralchinesischen Stadt Wuhan nach dem Stand vom 11. Januar 41 Fälle von Lungenentzündung bestätigt worden, von denen vorläufige Labortests gezeigt hätten, dass sie von einer neuen Art von Coronavirus verursacht worden sein könnte. Einer der Patienten sei gestorben. Bei mehreren hundert Personen, darunter mehr als 400 medizinische Mitarbeiter, die Kontakt zu den Patienten gehabt hätten, seien keine Infektionen festgestellt worden. Sie würden weiterhin medizinisch überwacht.

Coronaviren sind eine große Familie von Viren, die Infektionen von Erkältungen bis hin zu SARS verursachen können. Einige Arten des Virus verursachen weniger schwere Krankheiten, während andere – wie die, die MERS verursache – weitaus schwerwiegender seien.

sputniknews


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