Fehler beim Deutschtest und kein Liegestütz: Bundespolizei senkt Anforderungen an Bewerber

  20 Januar 2020    Gelesen: 718
Fehler beim Deutschtest und kein Liegestütz: Bundespolizei senkt Anforderungen an Bewerber

Drückt die Bundespolizei beim Sporttest und der deutschen Sprache fortan ein Auge zu? Angepasst an die Bewerber sind mehr Fehler im Diktat erlaubt, auch die Liegestütze fallen weg, so Zeitungsberichte.

Die Bundespolizei hat Vakanzen. Im Haushaltsjahr 2020 gibt es 2.150 neue Stellen: Im laufenden Jahr gehen 853 Beamte der Bundespolizei in den Ruhestand, der Bundestag hat zusätzliche Besetzungen genehmigt.

An Bewerber angepasst  
Nun hat die Bundespolizei laut Presseberichten aus dem Haus der Funke-Mediengruppe ihre Anforderungen an Bewerber gesenkt. So sei von der Behörde bei den Deutschtests für den mittleren Dienst die Fehlertoleranz im Diktat „geringfügig" angehoben worden. Will heißen: Mehr Fehler sind erlaubt. Zudem sollen beim Sportlichkeitstest der Bewerber der Weitsprung und die Liegestütze durch einen Pendellauf ersetzt worden sein.

„Die Voraussetzungen für eine Bewerbung zur Bundespolizei werden regelmäßig evaluiert und ggf. angepasst“, hat die Bundespolizei den Berichten zufolge mitgeteilt.  

Peinliche Fehler und die deutsche Sprache  
Der dienstliche Schriftverkehr gehöre zum Polizeialltag, ob nun ein Bericht für eine Ermittlungsakte oder eine Strafanzeige zu verfassen seien, die dann auf dem Schreibtisch des Staatsanwalts landen. „Peinliche Fehler sind dabei zu vermeiden“, heißt es auf der behördeneigenen Webseite.

Die nunmehr „geringfügig angehobene“ Fehlertoleranz“ im Diktat solle einem „größeren Bewerberkreis auch in den nachfolgenden Testbestandteilen die weitere Teilnahme" ermöglichen, heißt in den Zeitungsberichten. Zum Test gehört ein Diktat mit etwa 180 Wörtern. 

Rolle vorwärts und ein zeitgemäßes Bild
Die besonderen körperlichen Anforderungen an Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei erforderten, dass bereits im Auswahlverfahren festgestellt wird, ob Bewerber den körperlichen Anforderungen des Polizeiberufs „voraussichtlich“ genügten, so die Erläuterung der Behörde zum Sporttest. Ausgelotet wird dies auch mit einem Koordinationstest: Er beginnt mit einer Rolle vorwärts auf der Turnmatte. 

Der neue Pendellauf ermögliche „ein zeitgemäßes Bild der physischen Leistungsfähigkeit", ließ die Bundespolizei verlautbaren. Er ist zwischen zwei zehn Meter auseinander stehenden Turnkästen zu absolvieren, gefolgt von einem 12-Minuten-Lauf zur Überprüfung der Ausdauerleistung. Eine 18 Jahre alte Bewerberin etwa muss in dieser Zeit 2000 Meter schaffen, der männliche Bewerber 400 Meter mehr, damit dies als „ausreichende Leistung“ gilt. 

sputniknews


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