Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Donnerstag in Israel eingetroffen, wo er mit seinem israelischen Amtskollegen Reuven Rivlin und dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu zusammenkommen sowie an dem internationalen Forum „Remembering the Holocaust: Fighting Antisemitism“ (dt: „An den Holocaust erinnern, Antisemitismus bekämpfen“) teilnehmen soll.
Laut dem Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, soll Putin mit Netanjahu über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen der beiden Länder, einschließlich in den Bereichen Wirtschaft und Handel, sprechen. Zudem sei ein Meinungsaustausch zu internationalen und regionalen Themen geplant. Besondere Aufmerksamkeit soll auf die Lage im Nahen Osten, die Eskalation um den Iran, die Situation in Syrien und die Lage im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gelenkt werden.
Bei seinem Besuch soll der russische Staatschef unter anderem einen Tapferkeitsorden an die Angehörigen von Leon Feldhendler übergeben, der 1943 zusammen mit Alexander Petscherski den erfolgreichen Aufstand im Vernichtungslager Sobibor geführt hat.
Zudem soll sich Putin zusammen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu und dem amtierenden Patriarchen der Orthodoxen Kirche von Jerusalem, Theophilos III., mit der Mutter einer jungen Israelin, die in Russland wegen eines Drogenvergehens zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, treffen. Die 27-jährige Naama Issachar war im April vergangenen Jahres am Moskauer Flughafen auf dem Weg von Indien nach Israel festgenommen worden. Beamte hatten bei ihr 9,6 Gramm Marihuana entdeckt. Ihre Familie und die israelische Führung hatten in dem Fall an Putin appelliert, sie zu begnadigen.
Der russische Staatschef wird von Außenminister Sergej Lawrow sowie von Vertretern anderer Behörden begleitet.
5. Welt-Holocaust-Forum
Die internationale Großveranstaltung unter dem Motto „An den Holocaust erinnern, Antisemitismus bekämpfen“ findet auch vor dem Hintergrund einer weltweiten Welle antisemitischer Vorfälle statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist bereits am Mittwoch nach Israel geflogen. Am Donnerstag werden weitere Staatsgäste in Jerusalem erwartet, darunter der Präsident Frankreichs Emmanuel Macron, US-Vizepräsident Mike Pence und der britische Kronprinz Charles.
Putin will vor Beginn des Forums am Vormittag in Jerusalem ein Denkmal zur Erinnerung an die Blockade Leningrads einweihen. Die 900 Tage lange Belagerung gilt als eines der schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Auf Befehl von Adolf Hitler sollte die Stadt durch systematisches Aushungern ihrer Bewohner ausgelöscht werden. Die Anzahl der Todesopfer unter den Einwohnern der Stadt wird mit 800.000 bis mehr als eine Million Menschen gewertet.
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