China ist nach Angaben einer Sprecherin des Außenministeriums in Peking zuversichtlich und in der Lage, "den Krieg" gegen das neue Coronavirus zu gewinnen. Die Volksrepublik werde weiter mit der WHO und anderen Ländern zusammenarbeiten. Die Zahl der Verstorbenen durch das Virus ist am Freitag in China um 42 auf insgesamt mindestens 213 gestiegen. Die neuen Todesfälle wurden in der zentralchinesischen Provinz Hubei verzeichnet, die am stärksten von der Epidemie betroffen ist. Es handelt sich um den höchsten Anstieg der verzeichneten Todesfälle innerhalb eines Tages.
Die Provinz Shandong an der chinesischen Ostküste bat Unternehmen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua darum, ihren Betrieb nicht vor dem 10. Februar wieder aufzunehmen. So solle dabei geholfen werden, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.Dazu plant China offenbar eine großangelegte Rückholaktion. Bürger aus Wuhan, die sich derzeit im Ausland aufhalten, sollen in die Volksrepublik zurückkehren. Dies berichteten chinesische Staatsmedien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Donnerstag wegen des Virus den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Außerhalb von China gibt es inzwischen mehr als 50 Infektionsfälle in mindestens 18 Ländern. In Deutschland wurde ein fünfter Ansteckungsfall bestätigt. Wie bei den anderen vier deutschen Fällen handelt es sich um einen Mitarbeiter des im oberbayerischen Starnberg angesiedelten Automobilzulieferers Webasto, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mitteilte.
Unterdessen ging die Rückholung ausländischer Staatsbürger aus der Millionenmetropole Wuhan in der Provinz Hubei weiter. Eine Maschine mit französischen Bürgern hob am Freitagmorgen (Ortszeit) von Wuhan ab, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.
Auch die Bundesregierung will etwa hundert Deutsche aus Wuhan ausfliegen. Laut Medienberichten war dies für Samstag geplant. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sollen die Rückkehrer vermutlich zwei Wochen lang in Quarantäne genommen werden.
Reisen nach China "verschieben"
Das Auswärtige Amt in Berlin hat zudem in einer Teilreisewarnung vor Reisen in die am stärksten betroffene Provinz Hubei gewarnt. Gleichzeitig wurde nahegelegt, nicht notwendige Reisen nach China "nach Möglichkeit" zu verschieben.
Reisenden wurde empfohlen sich an die Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte zu halten. "Lassen Sie sich vor Reisen mit dem aktuellen Nordhalbkugelimpfstoff gegen Influenza impfen", hieß es weiter auf der Webseite des Außenministeriums. "Eine Influenza-Impfung kann zur Vermeidung unnötiger Verdachtsfälle beitragen." Auch die US-Regierung rief Amerikaner dazu auf, nicht mehr nach China zu reisen.
n-tv
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