Philipp Amthor will CDU-Landeschef werden

  05 Februar 2020    Gelesen: 770
Philipp Amthor will CDU-Landeschef werden

Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern könnte einen Hoffnungsträger mit einem Hoffnungsträger ersetzen. Nach dem überraschenden Rücktritt ihres Vorsitzenden bringt sich nun der 27-jährige Amthor für die Nachfolge in Stellung. Damit stellt sich für ihn auch die Frage einer möglichen Ministerpräsidentschaft.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor will Landesvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern werden. Amthor sagte dem "Nordkurier", der Landesverband brauche nach dem überraschenden Rückzug des bisherigen Landeschefs Vincent Kokert "neuen Mut und eine Aufbruchstimmung". "Deshalb habe ich mich für die Kandidatur entschieden."

Der 27-Jährige sagte, seine beiden Kreisverbände, die CDU Vorpommern-Greifswald und die CDU Mecklenburgische Seenplatte, hätten bereits ihre Unterstützung signalisiert. Außerdem habe er in den vergangenen Tagen Ermutigungen aus allen Landesteilen erhalten.

Trotz seiner Jugend und noch fehlender Erfahrung in der Landespolitik fühlt sich Amthor nach eigenen Worten gewappnet für die Aufgabe als Landesparteichef. "Es geht nicht um Alter, es geht um Argumente", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Viele Mitglieder hätten ihn angerufen und sich gewünscht, dass die Nordost-CDU nicht in die Defensive gerät, sondern die Führungsfrage rasch klärt, aus einer "Position der Stärke" heraus.

Ob er bei der Landtagswahl im kommenden Jahr auch gegen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig von der SPD antreten will, ließ Amthor offen. Diese Frage müsse angegangen werden, wenn der Parteivorsitz geklärt sei. Aber "selbstverständlich" habe der Landesvorsitzende auch das Recht, den Spitzenkandidaten vorzuschlagen.

Kokert geht in die Wirtschaft

Ein Sprecher Amthors sagte auf Anfrage, dieser erteile sich bei der Spitzenkandidatur keine Denkverbote. Amthor ist der erste offizielle Bewerber für Kokerts Nachfolge. Der bis zuletzt als Hoffnungsträger der CDU in Mecklenburg-Vorpommern geltende bisherige Landeschef und Fraktionsvorsitzende hatte in der vergangenen Woche überraschend seinen Rückzug erklärt.

Er werde den Landesvorsitz abgeben, im März auch sein Landtagsmandat niederlegen und in die Wirtschaft wechseln, kündigte der 41-Jährige vergangene Woche in Schwerin an. Erst unmittelbar davor hatte er die Fraktion über diesen Schritt informiert, die davon ebenfalls überrascht wurde. Politiker anderer Parteien bedauerten den Rückzug Kokerts und würdigten ihn als engagierten Parlamentarier, dessen Wort Bestand hatte. Eine detailliertere Begründung für seinen Abschied aus der Politik wollte er nicht geben und auch keine Fragen beantworten.

ntv


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