Trump fordert Ende der russischen Unterstützung für Assads "Gräueltaten"

  17 Februar 2020    Gelesen: 1028
Trump fordert Ende der russischen Unterstützung für Assads "Gräueltaten"

Die Assad-Regierung führt einen gnadenlosen Feldzug gegen die letzte Rebellenhochburg Idlib. US-Präsident Trump verlangt nun von Moskau, das syrische Regime dabei nicht länger zu stützen.

Die Gewalt in der syrischen Provinz Idlib ist in den vergangenen Wochen zunehmend eskaliert. Bereits mehrfach hat die türkische Regierung Russland aufgefordert, das syrische Regime in seinem gnadenlosen Feldzug nicht länger zu unterstützen. Nun schließt sich US-Präsident Donald Trump dieser Forderung an. Er hat Russland aufgefordert, die "Gräueltaten" der syrischen Regierung in dem Bürgerkriegsland nicht länger zu unterstützen.

In einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan habe er seine "Sorge über die Gewalt" in Idlib zum Ausdruck gebracht, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit. Er sprach sich zudem für eine politische Lösung des Konflikts aus. Zugleich dankte Trump seinem türkischen Kollegen für die Bemühungen der Türkei, "eine humanitäre Katastrophe zu verhindern".

Die syrische Armee geht seit Dezember mit Unterstützung Moskaus militärisch verstärkt gegen die von dschihadistischen Milizen dominierten Rebellen in der Provinz Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia vor. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Die Türkei steht auf der Seite der Gegner Assads, die ihre letzte Hochburg in dem Bürgerkriegsland verteidigen wollen.

Türkei droht Assad mit Vergeltung
Bei den Kämpfen um Idlib gab es zuletzt Zusammenstöße zwischen syrischen Regierungstruppen und Einheiten der türkischen Streitkräfte. Ankara hat Assad mit Vergeltung gedroht, sollten syrische Truppen weiter die türkische Armee angreifen. "Das Regime muss das wissen: Die Türkei wird dort keine Grenzen kennen, sollte es weiter solche Angriffe auf unsere Truppen geben", sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Samstag. Diese Botschaft sei auch Russland übermittelt worden.

Der Konflikt belastet das Verhältnis zwischen Russland und der Türkei zunehmend. Trotz der Spannungen reist am Montag eine türkische Delegation nach Moskau, um über die kritische Lage in Idlib zu beraten. Zuvor war bereits eine russische Delegation in Ankara.

Seit Dezember flohen Angaben der Uno zufolge mehr als 800.000 Menschen vor den Kämpfen in Idlib. Russland und die Türkei hatten sich 2018 in Sotschi auf die Einstellung der Kämpfe in Idlib geeinigt. Alle seither vereinbarten Feuerpausen wurden jedoch kurz nach ihrem Inkrafttreten gebrochen.

Zuletzt rückten die syrischen Regierungstruppen am Sonntag weiter gegen die Rebellenhochburgen vor. Nach Gefechten und Luftangriffen hätten die Truppen erstmals seit 2012 wieder die Kontrolle über "alle Dörfer und Kleinstädte rund um Aleppo", teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

spiegel


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