Steigende Börsen lassen Kassen von Union Investment klingeln

  20 Februar 2020    Gelesen: 990
Steigende Börsen lassen Kassen von Union Investment klingeln

Frankfurt (Reuters) - Steigende Börsen und die niedrigen Zinsen haben der Fondsgesellschaft Union Investment 2019 in die Hände gespielt.

“Im vergangenen Jahr konnten wir über alle Kundengruppen hinweg einen Nettoabsatz von 19,4 Milliarden Euro erzielen”, sagte Vorstandschef Hans Joachim Reinke am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz. 2019 sei damit das viertbeste Jahr aller Zeiten für Union Investment gewesen. Vor Steuern steigerte die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken das Ergebnis um 29 Prozent auf 650 Millionen Euro. Darin enthalten waren 73 Millionen Euro aus dem Verkauf der polnischen Tochter TFI an den italienischen Versicherer Generali.

Durch die Einbindung in die genossenschaftliche Finanzgruppe sei Union Investment vom Konkurrenzkampf und dem Konsolidierungsdruck in der Branche weniger stark betroffen als Wettbewerber, sagte Reinke. So lag die Managementgebühren-Marge mit 40 Basispunkten deutlich über den 29,6 Basispunkten der Deutschen-Bank-Tochter DWS.

Das verwaltete Vermögen der Union Investment stieg dank des Mittelzuflusses und steigender Kurse im vergangenen Jahr um 13,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 368,2 Milliarden Euro. Dabei legten die Wertpapierfonds von Union Investment über alle Anlageklassen hinweg um 12,8 Prozent zu. “Es war ein sehr gutes Jahr für unsere Anleger”, sagte Reinke.

Besonders stark wuchs das Geschäft mit institutionellen Kunden wie Pensionskassen oder Versicherern, der Nettoabsatz kletterte auf 11,3 (Vorjahr: 7,8) Milliarden Euro. “Das anhaltende Niedrigrenditeumfeld führt zu einem größeren Handlungsdruck”, sagte Reinke. Das für institutionelle Kunden verwaltete Vermögen überschritt mit 207,8 (187,7) Milliarden Euro erstmals deutlich die 200-Milliarden-Marke.

CORONAVIRUS LÄSST ANLEGER BISLANG KALT

Auch Privatkunden griffen angesichts der niedrigen Zinsen verstärkt zu Fonds, die Nettozuflüsse beliefen sich auf 8,1 (7,5) Milliarden Euro. “Der Fondsparplan wird für viele Sparer das neue Sparbuch”, sagte Reinke. Vor allem Offene Immobilienfonds und Mischfonds waren bei den privaten Sparern gefragt. Das Thema Nachhaltigkeit sei bei den privaten Anlegern angekommen: 40 Prozent der Neugelder seien in entsprechende Produkte geflossen, nach fünf bis acht Prozent im Vorjahr. Um Nachschub für seine Immobilienfonds zu bekommen, hatte Union Investment erst vergangene Woche den Hamburger Logistikimmobilien-Spezialisten Logistrial für 800 Millionen Euro übernommen.

In das Jahr 2020 startete Union Investment mit weiteren Zuwächsen. Das Neugeschäft belaufe sich bislang auf 3,5 Milliarden Euro, davon stamme rund eine Milliarde Euro von Privatkunden. “Von daher merken wir im Geschäft von dem Thema Coronavirus nichts”, sagte Reinke. “Wir gehen davon aus, dass wir 2020 einen Nettoabsatz von 15 bis 16 Milliarden Euro haben werden.”


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