Beteiligungstief: Viele Iraner wollten aus Protest nicht wählen gehen

  24 Februar 2020    Gelesen: 910
    Beteiligungstief:   Viele Iraner wollten aus Protest nicht wählen gehen

Im Iran ist die Beteiligung an der Parlamentswahl so niedrig gewesen wie noch nie nach der Islamischen Revolution 1979. Wie Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli dem staatlichen Fernsehen am Sonntag sagte, hätten lediglich 42 Prozent der Wahlberechtigen ihre Stimme abgegeben. (Nach neuesten Angaben sind es 42,57 Prozent.)

Damit gingen am vergangenen Freitag nur etwas mehr als 24 Millionen von insgesamt 58 Millionen wahlberechtigten Iranern an die Wahlurnen. An der vorangegangenen Parlamentswahl 2016 hatten noch 62 Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen.

Das geistliche und staatliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, machte Feinde der Islamischen Republik für die niedrigere Beteiligung verantwortlich. Auf seiner Internetseite erklärte Chamenei am Sonntag, die Feinde hätten die Gefahr des Coronavirus übertrieben und versucht, die Menschen dadurch von der Stimmabgabe abzuhalten.

Viele Iraner wollten aus Protest jedoch nicht wählen gehen. Der von Ajatollah Ali Chamenei kontrollierte konservative Wächterrat hatte viele Reformer von einer Parlamentskandidatur ausgeschlossen.

In der Bevölkerung macht sich immer stärker Unzufriedenheit breit. Viele Iraner spüren, dass das Land international immer mehr in die Isolation gerät und sie darunter wirtschaftlich zu leiden haben.

Laut Medienberichten hat die Koalition der Konservativen und Hardliner, die in Opposition zu den Reformern um Präsident Hassan Rohani steht, die Parlamentswahl im Iran wie erwartet gewonnen.

sputniknews


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