Nach Behördenangaben handelt es sich um drei Menschen im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, die Kontakt mit einem Ehepaar hatten, dessen Infektion bereits bekannt ist. Außerdem ist ein Arzt aus Mönchengladbach erkrankt. Bei einem Soldaten der Flugbereitschaft in Köln-Wahn wurde das Virus während einer Behandlung im Bundeswehr-Krankenhaus im rheinland-pfälzischen Koblenz nachgewiesen. Zudem gab es drei neue Fälle in Baden-Württemberg.
Angesichts der Entwicklung bildet die Bundesregierung einen Krisenstab. Innenminister Seehofer und Gesundheitsminister Spahn wollen heute über Details informieren. Spahn erklärte, Deutschland stehe am Beginn einer Epidemie. Vor dem Hintergrund der neuen Fälle sei fraglich, ob die bisherige Strategie der Behörden aufgehe, das Virus einzugrenzen und die Infektionsketten zu unterbrechen. Letztere seien gar nicht nachvollziehbar. Dies sei eine neue Qualität.
Trump: Wenig Gefahr für die USA
US-Präsident Trump sieht derzeit nur ein „sehr geringes Risiko“ für die USA durch das Coronavirus. Er sagte im Weißen Haus, sein Land sei sehr gut vorbereitet und habe bereits wichtige Maßnahmen ergriffen. Er verwies unter anderem auf Einreisebeschränkungen für Bürger aus betroffenen Gebieten.
Trump beauftragte Vizepräsident Pence damit, die Arbeit gegen eine Ausbreitung des Virus zu koordinieren. Die Regierung will 2,5 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Lungenkrankheit bereitstellen. In den USA sind bisher 60 Infektionen bekannt geworden.
Außerdem verschieben die USA geplante Militärübungen mit Südkorea. Dort sind mittlerweile fast 1.600 Ansteckungsfälle dokumentiert.
Saudi-Arabien schloss aus Angst vor einer Ausbreitung des Virus seine Grenzen für ausländische Pilgerreisende in die Städte Mekka und Medina. Es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme zur Prävention, teilte das Außenministerium in Riad mit.
Italienischer Politiker geht in die Isolation
In Italien isoliert sich der Regionalpräsident der Lombardei, Fontana, freiwillig für 14 Tage. Zur Begründung erklärte er auf Facebook, eine enge Mitarbeiterin von ihm sei positiv getestet worden. In Itaien gibt es bisher 400 Ansteckungsfälle.
Auch in zahlreichen anderen Staaten wurden neue Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Unter anderem meldete Brasilien den ersten Fall in Lateinamerika.
deutschlandfunk
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