Im Kampf gegen eine schwere Heuschreckenplage plant China die Entsendung von 100.000 Enten nach Pakistan. Die Tiere aus der ostchinesischen Provinz Zhejiang sollen nach Informationen der Nachrichtenagentur AP dabei helfen, die Zahl der Insekten zu reduzieren. Heuschrecken gehören zur natürlichen Nahrung von Enten.
Zuvor hatte China ein Expertenteam nach Pakistan geschickt, um die Situation zu analysieren und über mögliche Maßnahmen zu beraten. Die derzeitige Heuschreckenplage in dem südasiatischen Land gilt als die schlimmste seit 20 Jahren. Die Insektenschwärme waren im vergangenen Juni aus dem westlichen Nachbarland Iran nach Pakistan gekommen. Sie vernichteten zunächst die Baumwollernte und bedrohen nun auch den Weizen.
China hat bereits Erfahrung mit dem Einsatz von Enten gegen Heuschrecken. Die Wasservögel wurden um die Jahrtausendwende zur Bekämpfung eines ähnlichen Befalls in der nordwestchinesischen Region Xinjiang genutzt. Damals konnte die Plage erfolgreich eingedämmt werden. Enten werden in China im großen Stil für den menschlichen Verzehr gezüchtet.
Der Einsatz von Enten sei sowohl kostengünstiger als auch umweltfreundlicher als der Einsatz von Pestiziden, sagte der Forscher Lu Lizhi vom Institut für Agrartechnologie in Zhejiang. Außerdem seien Enten für diese Aufgabe besser geeignet als anderes Geflügel wie etwa Hühner. "Enten mögen es, in einer Gruppe zu bleiben, daher sind sie leichter zu handhaben", so Lu. Eine Ente könne mehr als 200 Heuschrecken am Tag fressen, ein Huhn hingegen nur 70.
spiegel
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