Pete Buttigieg hätte der erste offen homosexuelle Präsident der Vereinigten Staaten werden können. Mit gerade einmal 38 Jahren war er zudem der jüngste ernstzunehmende Kandidat im Feld der US-Demokraten. Zwischenzeitlich war ihm sogar die Rolle des Geheimfavoriten zugeschrieben worden.
Nun bestätigte Buttigieg, dass er sich aus dem Rennen verabschieden wird. Zunächst hatten diverse US-Medien entsprechende Meldungen veröffentlicht. Bei der Vorwahl im US-Bundesstaat South Carolina am Samstag hatte er mit 8,3 Prozent und Platz vier enttäuschend abgeschnitten. Buttigiegg äußerte sich in South Bend (Indiana). Dort war er bis vor kurzer Zeit Bürgermeister gewesen.
Zu Beginn der Vorwahlen hatte Buttigieg noch für Furore gesorgt. So landete er bei der ersten Abstimmung Anfang Februar in Iowa mit hauchdünnem Vorsprung vor dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders auf dem ersten Platz. Bei der zweiten Vorwahl in New Hampshire rangierte Buttigieg dann nur knapp hinter Sanders auf Platz zwei.
Schon bei der dritten Vorwahl in Nevada allerdings gab es für Buttigieg weniger Anlass zu Freude - er landete dort mit nur 14 Prozent hinter Sanders und Joe Biden auf Platz drei.
Ende der Kampagne kurz vor dem wohl wichtigsten Tag der Vorwahlen
Sein Ausstieg erfolgte nun nur zwei Tage vor dem sogenannten Super-Dienstag, bei dem gleichzeitig in 14 Bundesstaaten über den Herausforderer oder die Herausforderin von Präsident Donald Trump abgestimmt wird. Dabei wird über etwa ein Drittel der 3979 Delegierten entschieden, die schließlich bei einem Parteitag im Juli den Präsidentschaftskandidaten formell küren werden.
Buttigieg vertritt wie Biden den moderat-pragmatischen Flügel der Partei. Er hatte sich im Wahlkampf als die jüngere und dynamischere Alternative zu dem 77-jährigen Ex-Vizepräsidenten präsentiert. Nach einem schwachen Start in die Vorwahlen schaffte Biden mit seinem Sieg in South Carolina jedoch ein Comeback.
Mit Spannung wird nun das Abschneiden des Multimilliardärs und früheren New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg am "Super Tuesday" erwartet - der moderate Kandidat wird dann erstmals auf den Wahlzetteln stehen. Bloomberg war erst spät ins Rennen eingestiegen und war bei den bisherigen Vorwahlen nicht angetreten. Nach US-Medienberichten hat er mehr als 400 Millionen Dollar alleine für TV-Wahlwerbespots ausgegeben, um am Dienstag punkten zu können.
Vom Provinzbürgermeister zum Geheimfavoriten für die Nominierung der Demokraten - Pete Buttigiegs Kampagne für das Präsidentenamt war beeindruckend. Doch nun endet sie abrupt.
Nach einem Rückzug Buttigiegs sind noch sechs Bewerber im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Neben Sanders (78), Biden (77) und Bloomberg (78) wären das die Senatorin Amy Klobuchar (59), die Senatorin Elizabeth Warren (70) und die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard (38).
spiegel
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