Die italienische Regierung lässt im Zuge der Coronavirus- Pandemie alle nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten schließen. Supermärkte, Banken, Post und Apotheken sollen offen bleiben. Ministerpräsident Giuseppe Conte richtete sich am Samstagabend in einer Videoansprache an die Italiener. Er sprach von der "größten Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg".
"Wir haben beschlossen, jede produktive Tätigkeit zu schließen, die nicht entscheidend und unerlässlich dafür ist, uns essenzielle Güter und Dienstleistungen zu garantieren." Conte sprach von einem "zusätzlichen Schritt" im Bemühen um eine Eindämmung der Pandemie. Bislang gelten in Italien zwar schon strenge Ausgangssperren, doch deren Wirkung lässt auf sich warten, die Horrormeldungen reißen nicht ab. Am Samstag hatte das Land an nur einem Tag fast 800 Tote zu beklagen, und damit so viele wie nie seit dem Ausbruch des Virus im Land. Bisher starben 4825 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit.
Besonders stark betroffen ist die nördliche Region Lombardei, wo das Virus Ende Februar ausgebrochen war und die Krankenhäuser mittlerweile vor dem Kollaps stehen. Italien ist das Land mit den meisten offiziell gemeldeten Toten wegen des Coronavirus auf der Welt. Die Regierung hatte daher erst am Freitag die Ausgangssperren verschärft, die seit dem 10. März landesweit gelten.
Regionalpolitiker im Norden forderten allerdings noch weitere Maßnahmen, auch weil sich einige Menschen immer noch nicht an die Auflagen hielten. Bisher wurde in vielen Fabriken und Büros noch weitergearbeitet. Dafür konnten die Menschen bislang auch noch ihre Häuser verlassen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa
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