Die wichtigsten Sportnachrichten zum Coronavirus am Samstag

  29 März 2020    Gelesen: 800
Die wichtigsten Sportnachrichten zum Coronavirus am Samstag

Um seine ältesten und dadurch besonders verwundbaren Dauerkarteninhaber in der Coronakrise zu unterstützen, verschickte der italienische Erstligist AS Rom Hilfspakete. Das News-Update im Sport.

Kristina Vogel kann Kritik an IOC nicht nachvollziehen
13.00 Uhr: Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel kann die Kritik über die zögerliche Haltung des Internationalen Olympischen Komitees zur Verschiebung der Sommerspiele nicht nachvollziehen. "In manchen Sachfragen kann man nicht gleich ja oder nein sagen", sagte die 29-Jährige dem Fernsehsender Sky Sport News HD. Die Erfurterin, die nach einem Trainingssturz querschnittsgelähmt ist, wäre selbst als Trainerin und Fernsehexpertin nach Tokio gereist.

Vogel betonte, dass allen klar war, dass die Spiele "so nicht gehalten werden konnten. Wir wollen Spiele, die magisch sind. Das hätte man dieses Jahr nicht haben können." Dass die späte Entscheidung über die Verschiebung erst in dieser Woche erfolgte, begründete die frühere Weltklasse-Athletin mit den Problemen, die eine Verschiebung nach sich ziehe. Als Beispiel nannte Vogel die Situation des Olympischen Dorfes. Die 44 Hektar große Anlage sollte nach den Olympischen und Paralympischen Spielen als Wohnanlage genutzt werden: "Jetzt muss man sich Gedanken machen, wo 12.000 Leute im nächsten Jahr untergebracht werden."

Vogel, die aufgrund ihrer Lähmung zur Risikogruppe gehört und derzeit in freiwilliger Quarantäne lebt, hofft nun auf schnelle Entscheidungen des IOC für die Spiele im kommenden Jahr, damit die Sportler ihr Training auf den Höhepunkt einstellen können. "Wir alle wollen gute Olympische Spiele. Die werden wir jetzt haben."

Präsident der Klubvereinigung warnt vor "existenzieller Bedrohung"
12.25 Uhr: Der Präsident der Europäischen Fußball-Klubvereinigung, Andrea Agnelli, hat vor gravierenden Folgen der Coronakrise gewarnt. "Die Pandemie ist eine existenzielle Bedrohung für die europäischen Vereine", hieß es in seinem Schreiben, aus dem die Gazzetta dello Sport zitiert.

"Da der Fußball zum Erliegen gekommen ist, sind auch die Einnahmen eingefroren, auf die wir zur Bezahlung unserer Spieler, des Personals und zur Kostendeckung angewiesen sind." Agnelli ist Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin. "Niemand ist gegen diese Krise immun, wir müssen zügig handeln, das ist von wesentlicher Bedeutung", heißt es in dem Schreiben. "Wir sind mit der größten Herausforderung konfrontiert, die das Fußballsystem jemals bewältigen musste."

Derweil diskutieren die Profis von Juventus weiter über den Vorschlag von Kapitän Giorgio Chiellini, vorübergehend auf einige Monatsgehälter zu verzichten. Diese sollen dann vom Klub nach der Wiederaufnahme der Meisterschaft nachgezahlt werden. Der Vorschlag ist umstritten. Die Serie A schlägt eine Kürzung der Spielergehälter um 30 Prozent vor.

AS Rom verteilt Care-Pakete an Fans ab 75 Jahren
11.36 Uhr: Der italienische Serie-A-Klub AS Rom hat Dauerkarteninhaber im Alter von mindestens 75 Jahren ein Paket mit Grundnahrungsmitteln und Artikeln zum Schutz gegen das Coronavirus geschickt. Im Rahmen der Aktion "Roma Cares" erhielten die Fans vom dreimaligen Meister ein Paket mit Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Olivenöl und Mineralwasser, außerdem waren Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken und Einweghandschuhe verpackt.

"Die ältesten Mitglieder unserer Gesellschaft sind im Moment besonders verwundbar, jedes Mal, wenn sie das Haus zum Einkaufen verlassen", teilte der Klub mit. "Daher hat der Verein mit Unterstützung seiner Sponsoren vier Lastwagen durch die Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus geschickt." Der älteste Dauerkarteninhaber, Eliseo Lorenzetti, erhielt zudem ein von Roma-Stürmer Edin Dzeko signiertes Trikot. Lorenzetti kam im Jahr 1923 zur Welt, vier Jahre vor der Gründung des AS Rom.

Italien ist das in Europa am härtesten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land, bis Samstag wurden fast 90.000 Infizierte und mehr als 9000 Tote gemeldet. Allein am Freitag wurden 919 neue Todesopfer gemeldet.

Rusada setzt Dopingtests aus
10.10 Uhr: Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada hat die Dopingkontrollen ausgesetzt. Damit halte man sich an die Auflagen der russischen Regierung, die als Maßnahme gegen die Coronakrise eine arbeitsfreie Woche angeordnet hatte. Das teilte Rusada-Chef Juri Ganus mit. Die Rusada werde jedoch weiterhin umfassende Unterstützung im Kampf gegen Doping leisten, hieß es.

Ganus ließ offen, wann die Dopingkontrollen wieder aufgenommen werden. Darüber werde man die Öffentlichkeit noch informieren, sagte er. Trotz des sich weiter ausbreitenden Virus setze Rusada ihre Arbeit aber weiter fort, "Sie können sich voll und ganz auf uns verlassen", sagte Ganus.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat Russland für vier Jahre für internationale Großwettkämpfe wie Olympische Spiele und Weltmeisterschaften gesperrt. Nur Sportler, die sich unabhängigen Kontrollen unterziehen, sollen als neutrale Athleten zugelassen werden. Gegen das Urteil legte Russland Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof Cas ein. Die Anhörung dazu steht noch aus.

Neuner kritisiert Bach
9.45 Uhr: Biathlon-Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner hat IOC-Chef Thomas Bach für die erst späte Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio kritisiert. "Das Verhalten von Herrn Bach fand ich unmöglich", sagte Neuner der "Augsburger Allgemeinen". "Es hat sich genau das widergespiegelt, was ich selbst auch schon erlebt habe: Es geht bei Olympia eben nicht nur um die Sportler. Es geht um sehr viele andere Dinge", sagte sie.

Die 33-Jährige hatte in ihrer aktiven Karriere zweimal olympisches Gold geholt. "Die Sportler hingen komplett in der Luft, denn es war in keinster Weise gesichert, dass es faire Spiele werden", sagte Neuner. "Die einen konnten trainieren, die anderen nicht. Dopingkontrollen gab und gibt es auch nicht mehr überall. Immerhin hat Bach dann ordentlich Gegenwind bekommen, und jetzt ist Gewissheit da."

spiegel


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