Die wachsenden Sorgen in der Coronakrise haben die Anleger an der Wall Street wieder in die Flucht getrieben. Der Dow Jones Industrial startete mit einer rasanten Talfahrt in das zweite Quartal. Am Ende büßte er 4,44 Prozent auf 20.943,51 Punkte ein. Einen Teil seiner Rally in den letzten März-Tagen, die vor allem von Konjunkturpaketen und Geldspritzen der Notenbanken getrieben war, hat er damit schon wieder eingebüßt.
Auch wenn die Erholung nach dem Crash auf ein zwischenzeitliches Tief seit 2016 zuletzt ein deutliches Ausmaß annahm, sehen Börsianer in ihr eher eine "Bärenmarktrally" als eine Wende zum Positiven. Auch am breiten Markt ging es am Mittwoch wieder stark bergab. Der S&P-500-Index verlor 4,41 Prozent auf 2470,50 Zähler und für den Nasdaq 100 ging es um 4,19 Prozent auf 7486,29 Punkte bergab.
Die Krise hatte der Rekordjagd an der Wall Street im Februar ein plötzliches Ende gesetzt und dem Dow das schlechteste Auftaktquartal seit 1987 eingebrockt. Nun bedrohen die dramatisch steigenden Coronavirus-Infektionen auch den Start in den April. US-Präsident Donald Trump stellte die Bürger auf sehr schwierige Wochen ein. Das Weiße Haus befürchtet nach einer Prognose zwischen 100.000 und 240.000 Tote in den USA.
Talfahrt auch beim Dax
Aus Angst vor den Folgen der Corona-Pandemie sind auch die Anleger am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt erneut in Deckung gegangen. Der Leitindex Dax büßte 3,94 Prozent auf 9544,75 Punkte ein. Noch am Dienstag hatte er es zwischenzeitlich wieder geschafft, die Hürde von 10.000 Punkten zu überwinden. Der MDax der mittelgroßen Werte beendete den Handel zur Wochenmitte mit einem Abschlag von 2,89 Prozent auf 20.432,30 Punkte.
Die Beruhigung und leichte Börsenerholung der vergangenen Handelstage könnte die Ruhe vor dem zweiten Sturm gewesen sein, kommentierte Marktexperte Milan Cutkovic von AxiTrader. "Während die Hoffnungen zunehmen, dass Europa bald den Höhepunkt der Pandemie erreichen könnte und Chinas Wirtschaft bereits schon wieder erste Signale der Erholung sendet, breitet sich das Coronavirus in den USA weiterhin rasant aus." Nach Einschätzung des Experten brauche es nicht viel an negativen Nachrichten, damit Anleger wieder in den Panik-Modus schalten.
spiegel
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