Fraktionsvize Graf Lambsdorff sagte in Berlin, Deutschland sollte gemeinsam mit seinen europäischen Partnern einspringen, um die Finanzierungslücke zu überbrücken. In der gegenwärtigen Krise brauche die WHO alle Ressourcen. Gerade in den ärmsten Ländern der Welt stehe der Höhepunkt der Pandemie noch bevor.
US-Präsident Trump hatte in der vergangenen Nacht erklärt, dass sein Land die WHO nicht weiter mitfinanzieren wird. Er wirft der UNO-Organisation Missmanagement und eine zu große Nachgiebigkeit gegenüber China vor. Er warf der Organisation vor allem vor, zu spät auf die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 in China reagiert zu haben und auch sonst zu China-freundlich zu sein.
Scharfe Kritik an Entscheidung der USA
Die Entscheidung der USA wurde international scharf kritisiert, unter anderem von der EU, der Afrikanischen Union, Russland und China. China zeigte sich besorgt über die Einstellung der US-Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation. Die Entscheidung der amerikanischen Regierung untergrabe die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Pandemie, erklärte ein Vertreter des Außenministeriums in Peking. Er bezeichnete die weltweite Lage in der Corona-Krise als düster.
Der EU-Außenbeauftragte Borrell sagte, für einen solchen Schritt gebe es zu diesem Zeitpunkt keine Rechtfertigung. Die Anstrengungen der WHO seien gegenwärtig notwendiger denn je. Auch die Bundesregierung in Berlin erklärte, gerade jetzt sei es wichtig, die WHO zu unterstützen und zu finanzieren.
Die russische Regierung sprach von einer äußerst egoistischen Herangehensweise angesichts der weltweiten Corona-Krise. Vize-Außenminister Rjabkow rief Trump auf, weitere Angriffe auf die WHO zu unterlassen. Bundesaußenminister Maas sagte der Deutschen Presse-Agentur, zur Bekämpfung der Pandemie müsse es eine enge internationale Zusammenarbeit geben. Es sei daher eine der besten Investitionen, die Vereinten Nationen, allen voran die WHO zu stärken.
deutschlandfunk
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